Beinahe ein Senderrekord für ZDFneo: «Ein starkes Team» nur von sich selbst geschlagen

Mit über zweieinhalb Millionen Zuschauern war der Spartenkanal sämtlichen Privatsendern zum Teil deutlich überlegen und hätte beinahe Historisches geleistet.

Das Privatfernsehen verliert mehr und mehr an Körnern, die Öffentlich-Rechtlichen und insbesondere das ZDF profitieren von dieser zunehmenden Selbstaufgabe - zu dieser generellen Tendenz auf dem deutschen Fernsehmarkt passten die Werte vom Mittwochabend besonders gut, denn hinter der Champions League im ZDF (5,55 Millionen) und dem ARD-Film «Eine Braut kommt selten allein» (3,11 Millionen) positionierte sich nicht etwa RTL oder Sat.1, sondern ZDFneo mit dem TV-Krimi «Ein starkes Team: Tod und Liebe», dessen Erstausstrahlung bereits im Februar dieses Jahres über den Äther gegangen war. Mit 2,59 Millionen Zuschauer lief aber auch die Zweitverwertung noch vorzüglich und generierte sensationell starke 8,5 Prozent - das stärkste private Angebot war übrigens «Die 25» mit 8,4 Prozent bei 2,50 Millionen.

Mit diesen Werten hätte man beinahe einen neuen ewigen Senderrekord aufgestellt, musste sich letztlich jedoch einer weiteren «Ein starkes Team»-Folge aus dem Oktober dieses Jahres geschlagen geben. Angesichts dessen fielen die 2,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen fast schon erstaunlich unspektakulär aus, die eigenproduzierte Serie schloss mit 2,0 Prozent an. Insgesamt kam die vierte Folge der Dramaserie immerhin noch auf 1,03 Millionen sowie überzeugende 3,6 Prozent.

Mit diesem Marktanteil war das ambitionierteste Projekt am Mittwoch(vor)abend zugleich das quotenschwächste, denn mit zwei «Bares für Rares»-Reruns erreichte der Sender ab 18:35 Uhr fantastische 4,8 und 5,6 Prozent bei maximal 1,49 Millionen Zuschauern und auch eine alte «Wilsberg»-Ausgabe begeisterte ab 22:15 Uhr mit noch 4,8 Prozent bei einer Million Zuschauern. Somit garantierten einmal mehr vor allem Wiederholungen dafür, dass ZDFneo mit 4,3 Prozent einen grandiosen Tages-Marktanteil erzielte und sich sogar noch vor ProSieben schieben konnte.
07.12.2017 10:08 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/97610