«Riverdale», eine Serie über Freundschaft und Liebe, aber auch über Intrigen und illegale Geschäfte. CW hat die zweite Staffel nun auf 22 Folgen ausgeweitet. Verwässert das die Story rund um die Blossoms? Serientäterin Anne-Sophie Hartmann ist auf dem aktuellen Stand.
Die CW-Serie «Riverdale» ist bereits seit Januar auf Netflix und aktuell läuft die zweite Staffel: Zum Binge-Watching eignet sich das Foremat aber nicht, da der Streaming-Dienst auf die Veröffentlichtung von CW in Amerika Rücksicht nehmen muss und daher nur eine Folge pro Woche anbieten kann. Die Verantwortlichen der Serie versuchten irgendwie in der Serie eine Mischung aus Drama, Mystery-Spuk, High-School-Intrigen und Unschuld unterzubringen. Grundsätzlich geht es um ein Todesdrama eines High-School-Schülers in den USA. Dabei ist die Story vielleicht nicht sonderlich tiefgründig, sondern soll eher unterhalten und der Spannungsbogen wird jeweils über eine komplette Staffel gespannt. Und das alles basierend auf den Archie-Comics. Man muss natürlich nicht die Bücher kennen, um die Serie zu schauen, allerdings könnte es ganz unterhaltsam sein, sich die Comic-Charaktere anzusehen und zu vergleichen, nachdem man die Serie bereits gesehen hat.
In der ersten Staffel von «Riverdale» stellt man schnell fest, dass der Schein der friedlichen und glücklichen Kleinstadt trügt. Es dreht sich alles rund um den Tod von Jason Blossom (Trevor Stines) und welche Folgen der Mord für die Gesellschaft der namensgebenden Stadt Riverdale hat. Außerdem hat natürlich jede Person ihre Geheimnisse, die langsam aber sicher im Laufe der Zeit aufgedeckt werden. So ist Archie am Tag von Jasons Verschwinden am Flussufer gewesen – gemeinsam mit seiner Sommerliebe und Musiklehrerin Geraldine Grundy (Sarah Habel). Und auch sie hat weitere Geheimnisse: In Wahrheit heißt sie Jennifer Gibson und flüchtet vor ihrem verrückten Exmann. Zudem scheinen die Coopers und die Blossoms gemeinsame Vorfahren zu haben und in ihrer gemeinsamen Geschichte gab es wohl einen Mord innerhalb der Familie – Pollys Urgroßvater wurde von Jasons Urgroßvater ermordet. Doch das waren noch lange nicht alle Geheimnisse der Coopers: zum Ende der ersten Staffel erfährt man, dass Polly und Betty noch einen älteren Bruder haben, der direkt nach seiner Geburt anonym adoptiert wurde.
Der Grund hierfür war, dass Hal Cooper gegen den Nachwuchs war. Ein weiteres Geheimnis dreht sich um Bettys Schwester Polly Cooper (Tiera Skovbye), welche gar nicht wegen einer psychischen Störung weggesperrt, sondern in einer ganz anderen Einrichtung ist, in welcher auch Pollys Mutter bei Geburt ihres Sohnes war – und zwar weil sie schwanger ist. Mit Zwillingen. Von Jason Blossom. Vor allem geht es in der ersten Staffel jedoch um die Geheimnisse und Intrigen der Familie Blossom. Und daher geht Polly in ihrer Schwangerschaft auch zu den Blossoms, denn sie möchte wissen wovor Jason mit ihr flüchten wollte. Was jedoch vorhersehbar war: Dass die Jugendlichen um Betty Cooper (Lili Reinhart) und Archie Andrews (K. J. Apa) aufdecken, wer Jason umbrachte.
In der zweiten Staffel kommt dann der nächste Schock in Riverdale: Nach San Franzisco (Zodiak), New Orelans (Axeman) und Texarkana (Phantom Killer) hat nun auch Riverdale einen eigenen Serienmörder bekommen: Black Hood. Und das ist auch das Überthema der zweiten Staffel: Wer ist der Serienmörder? Wo wird er wieder zuschlagen? Warum ausgerechnet diese Personen? Und vor allem: Wieso macht er das? Zugegeben: die letzte Frage beantwortet sich relativ schnell, doch dennoch bleibt noch offen, wieso er in diese Worte so viel hinein interpretiert hat. Und vermutlich werden auch diese Fragen wieder, wie bereits Jasons Mord in der ersten Staffel, von den Jugendlichen gelöst. Nachdem sowohl Betty, als auch ihre Mutter vermeintlich einen Brief von Black Hood erhalten haben, tauchen noch mehr Fragen auf: Wieso sind die Briefe von verschiedenen Leuten? Welcher ist wirklich von Black Hood? Und wieso kam dann der falsche Brief? Außerdem geht es in der zweiten Staffel vor allem um Jughead, der sich zwischen seinen Freunden im Norden und der gefürchteten South-Side-Gang „Southside Serpents“ entscheiden muss. Sein Vater, einer der Anführer der Serpents, kam in der ersten Staffel ins Gefängnis und nun hält niemand die rachsüchtigen Südseiter zurück.
Nachdem Archie in der ersten Staffel voll für die Musik und für den Sport schwärmte, scheint er sich in der zweiten Staffel vor allem auf den Sport und das Jagen von Black Hood zu konzentrieren, wofür er auch die Gruppe „Red Circle“ ins Leben rief. Und obwohl sich sowohl der Schuldirektor, als auch der Sheriff gegen sie stellen, hält die Truppe letztendlich zusammen und kämpft gemeinsam sogar gegen ein paar (ebenfalls jugendliche) Serpents. Dies zeigt auch, dass der früher perfekte und nette Frauenschwarm von Nebenan nun eine dunklere Seite hat und alles daran setzt, die Person zu finden, welche seinen Vater im Staffelfinale der ersten Staffel anschoss. Zwar geht es Fred Andrews (Luke Perry) wieder gut (genau das übrigens war die große und elementare Frage nach Staffel 1), doch trotzdem ist Archie vollkommen auf Rache aus und möchte unbedingt „Black Hood“, welcher für den Anschlag auf Fred verantwortlich war, finden.
Alles in allem ist die Story also ziemlich verstrickt und die Haupthandlung würde, ohne die vielen Nebenhandlungen, die wirklich geschickt mit in die Hauptstory verstrickt sind, scheinbar keinen Sinn machen. Zudem möchte man immer weiter schauen, da jede Antwort mindestens fünf neue Fragen hervorbringt und man unbedingt die Auflösung des Ganzen wissen möchte, denn seien wir mal ehrlich: neugierig sind wir doch alle irgendwie, oder? Ein weiterer Punkt, der die Spannung aufrecht erhält: Wir wissen in der Regel nur genauso viel, wie die fünf Jugendlichen Veronica, Betty, Jughead, Archie und Sheriffsohn Kevin Keller (Casey Cott). Eine der wenigen Ausnahmen, in der wir mehr wissen als einige der Protagonisten: als Betty sich mit Veronica streitet und Archie für Betty mit Jughead Schluss macht, um die beiden zu schützen. Je nachdem auf was man steht, wird man relativ schnell mit der Serie warm– oder eben nicht.