Oder werden die Einschaltquoten falsch wahr genommen? Wie viele Menschen schauen wöchentlich wirklich zu?
In der vergangenen Woche strahlte das amerikanische Network ABC die 300. Episode der Drama-Serie «Grey’s Anatomy» aus. Mit 8,13 Millionen Fernsehzuschauern ab zwei Jahren wurde das beste Ergebnis seit dem 9. Februar 2017 eingefahren. Die ersten Runden verzeichneten bis zu 20 Millionen Fernsehzuschauer, aber diese Ergebnisse wurden schon lange nicht mehr verbucht. Die ausführende Produzentin Shonda Rhimes erklärte erst kürzlich, dass sie das Format beenden wird, wenn Hauptdarstellerin Ellen Pompeo keine Lust mehr hat.
Mit dem Ausstieg von Zuschauerliebling Patrick Dempsey, der Derek Shepherd verkörperte, konnte der langsame, aber stetige Reichweitenverlust nicht gestoppt werden. Wobei die Entscheidung, ihn aus der Serie zu entfernen, durchaus richtig war. Die elfte Staffel holte mit ihm – und vor dem Unfall – im Schnitt nur 11,53 Millionen Zuschauer, die gesamte Staffel wurde im Durchschnitt von 11,61 Millionen Zusehern verfolgt. Mit seinem Ausstieg stieg das Interesse kurz an, musste allerdings dann wieder Federn lassen. Der Quotenabsturz fand ohne Dempsey nicht statt, das Niveau konnte in etwa gehalten werden.
Inzwischen sind acht Episoden der 14. Staffel im amerikanischen Fernsehen gelaufen. Der Trend zur Festplatte nimmt in den Vereinigten Staaten von Amerika weiterhin zu: Der Auftakt erreichte 3,91 Millionen Menschen nur auf der Festplatte, 3,83 Millionen Menschen verfolgten in der zweiten Woche die Serie. Die letzten beiden Episoden verbuchten 3,51 sowie 3,54 Millionen Ansichten über den Recorder. Die Reichweiten bleiben mit 11,99 Millionen (Staffelpremiere) und 11,22 (Folge 5) recht hoch.