Höchste Vorabend-Werte ever: «Wer weiß denn sowas?» erklimmt neue Gipfel

Gleich zwei neue Allzeit-Rekorde hat das Pflaume-Quiz in dieser Woche aufgestellt - und läuft auch sonst nach wie vor prächtig. Im Langzeittrend kündigen sich vor allem beim jungen Publikum neue Rekorde an.

Gut die Hälfte der mit 135 Folgen üppiger denn je bestückten dritten «Wer weiß denn sowas?»-Staffel ist mittlerweile gelaufen, doch auf gut 50 Ausgaben können sich die Fans eben auch noch freuen - ab Dezember dann übrigens freitags sogar wieder in Doppel-Ausstrahlungen, nachdem hier zuletzt mehrere neue Rateshows gescheitert waren (wir berichteten). Bis ins neue Kalenderjahr dürfte also der vorabendliche Quizbedarf im Ersten gedeckt sein, welcher umso höher erscheint, weil das Quiz in diesen Tagen einen Reichweitenrekord nach dem anderen knackt und es derzeit nicht den Anschein macht, als nutze sich die Sendung ab.

Den ersten Bestwert setzte es am Donnerstag, den 26. Oktober, als mit 3,03 Millionen so viele Menschen zusahen wie (fernab der XXL-Ausgaben zur Primetime, versteht sich) noch nie in diesem Kalenderjahr. Aber auch staffelübergreifend gab es lediglich eine einzige Ausgabe im Juni 2016, die mit 3,05 Millionen noch minimal besser performt hatte. Damit gaben sich Kai Pflaume, Bernhard Hoecker und Elton aber ganz offensichtlich noch nicht zufrieden, denn am Montag und Mittwoch dieser Woche wurden dann mit 3,29 und 3,31 Millionen sogar gleich zwei Allzeit-Rekorde hintereinander aufgestellt, am Donnerstag und Freitag lief es mit 3,27 bzw. 3,20 Millionen nur geringfügig schwächer. Ein Stück weit zu relativieren ist der Sensationscharakter der beiden Rekord-Reichweiten dieser Woche jedoch dahingehend, dass die damit verbundenen Marktanteile mit 16,9 und 15,5 Prozent nur moderat oberhalb bzw. auf Höhe des Staffelschnitts lagen. Mit anderen Worten: In diesen Tagen schauen schlichtweg auch sehr viele Menschen um 18 Uhr fern.

Und beim jungen Publikum? Hier hat die Show im Zuge der aktuellen Staffel schon 13 Mal zweistellige Marktanteile verbuchen können (zum Vergleich: zuvor war dies lediglich ein einziges Mal geglückt), wobei der Bestwert immer noch vom 26. September datiert, als grandiose 12,3 Prozent bei 0,54 Millionen zu Buche gestanden hatten. Mitte Oktober hatte man binnen zweier Wochen überdies gleich viermal die Zehn-Prozentmarke durchbrochen, seit dem Aufeinandertreffen von Uwe Ochsenknecht und Moritz Bleibtreu am 20. Oktober wartet man jedoch auf weitere Erfolge dieses Ausmaßes - die Mittwochsfolge hatte hier mit 7,1 Prozent sogar für die aktuellen Formatverhältnisse nur einen reichlich durchwachsenen Wert erzielt.

Hinter welchem Team würdest du dich als Studio-Zuschauer platzieren?
Team Bernhard
29,9%
Team Elton
38,1%
Würde ich vom jeweiligen Gast-Promi neben den beiden abhängig machen.
32,0%



Staffelentwicklung: Marktanteile stagnieren, Reichweiten steigen


ARD-Performances im Oktober (18 Uhr)

  • 2014: 1,16 Mio. (7,1% / 5,0%) («Verbotene Liebe»)
  • 2015: 1,99 Mio. (10,7% / 5,6%) («Quizduell»)
  • 2016: 2,31 Mio. (12,6% / 6,4%) («Quizduell»)
  • 2017: 2,85 Mio. (16,0% / 8,7%) («Wwds?»)
Durchschnittliche Monatswerte im Oktober.
Nach nun mehr vier kompletten Monaten Laufzeit lohnt sich auch ein Blick darauf, wie sich «Wer weiß denn sowas?» innerhalb der Staffel entwickelt. Das interessanteste Detail ruft hierbei der direkte Vergleich der für die Quotenberichterstattung zentralen Faktoren Reichweite und Marktanteil hervor, denn während die Zuschauerzahlen zwischen Juli und Oktober kontinuierlich von 2,22 auf 2,85 Millionen im Monatsmittel anstiegen, stagnierten die Martkanteile zuletzt beinahe völlig. Im Juli musste man nach der kleinen «Paarduell»-Enttäuschung zunächst wieder zur alten Stärke zurückfinden und kam "nur" auf 14,3 Prozent, seither liegt man stets sehr konstant bei 15,7 bis 16,0 Prozent.

Das allerdings kann gerade jetzt nach dem Oktober aber auch als großer Erfolg dargestellt werden, schließlich starteten im Oktober neue «SOKO»-Folgen im ZDF - die Pflaume und Co. ganz offensichtlich überhaupt nichts anhaben können, nach wie vor aber den 18-Uhr-Slot dominieren. Zur Wachablösung ist es hier also nach wie vor noch nicht gekommen, aber zu weiteren Annäherungstendenzen. Beim jungen Publikum ist Das Erste dagegen in aller Regel deutlich stärker unterwegs als die Mainzer Kollegen und erreicht seit Staffelstart durchgängig tolle Monats-Marktanteile zwischen 8,4 und 8,9 Prozent. Hier übrigens stiegen die Zuschauerzahlen seit Juli nur leicht von 0,37 auf 0,42 Millionen im Monatsdurchschnitt.


Quiz-Langzeittrend: Neue Rekorde bei den Jüngeren fast schon fix


Im Durchschnitt erreichten die 82 bislang ausgestrahlten Folgen der dritten Staffel 2,54 Millionen Zuschauer, womit man aktuell schon leicht oberhalb der 2,47 Millionen der vorherigen Staffel liegt, sich im Kampf um neue Rekordzahlen allerdings nach aktuellem Stand noch dem jüngsten «Gefragt - Gejagt»-Durchgang geschlagen geben muss, der zwischen Dezember und April auf 2,63 Millionen gelangt war. Der Marktanteil fällt mit 15,5 gegenüber 13,2 Prozent aufgrund vieler Einsätze in den reichweitenschwachen Sommermonaten dennoch deutlich höher aus und geht schon jetzt auf Tuchfühlung mit dem eigens aufgestellten Rekordwert von 2016 - damals mit 15,7 Prozent.

Eine besondere Erwähnung sind allerdings die 8,7 Prozent Marktanteil wert, die bislang im Schnitt bei 0,39 Millionen jungen Interessenten zwischen 14 und 49 Jahren zu Buche stehen. Denn es müsste schon mit dem Quotenteufel zugehen, sollte diese Basis nicht ausreichen, um am Staffelende einen neuen Allzeit-Bestwert in der Geschichte des ARD-Vorabendquiz vermelden zu können. Den hat aktuell noch «Gefragt - Gejagt» in der Trophäensammlung stehen, das zuletzt mit 7,4 Prozent erstmals die Sieben-Prozentmarke nachhaltig übertreffen konnte.

Übrigens: Seit Beginn der Quizoffensive im Mai 2014 gab es genau zwei Fälle, in der nach einem Wechsel zwischen zwei Sendungen überhaupt keine neuen Rekorde erzielt wurden - und es gab zwei «Paarduell»-Staffeln. Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Informationen: Eben jene Pilawa-Show war jeweils dafür verantwortlich, wenn Bestwerte komplett ausblieben - zuletzt mit einem Absturz von 2,65 auf 1,75 Millionen bzw. von 13,2 auf 11,3 Prozent aller sowie von 7,4 auf 6,4 Prozent gegenüber dem Jägerquiz übrigens überdeutlich. Hier setzt nun also «Wer weiß denn sowas?» wohl eine Tradition nach kurzer Unterbrechung fort, falls die Zahlen hintenraus nun nicht noch unerwartet rapide absinken sollten. Für ein solches Szenario spricht nach aktuellem Stand aber ebenso wenig wie für die Behauptung, dass das Publikum mehr vom «Paarduell» sehen möchte. Oder von den Freitags-Rateshows der letzten Zeit um 18:50 Uhr.

Wer sich dagegen mehr von der beliebten Pilawa-Show «Quizduell» und/oder «Gefragt - Gejagt» wünscht, wird ab Februar 2018 vor Freude juchzen dürfen: Dann nämlich kehren die beiden Formate mit frischen Folgen zurück ins ARD-Programm (mehr Infos dazu hier).
04.11.2017 15:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/96870