Netflix gibt Ende von «House of Cards» bekannt

Die Serie soll nach sechs Staffeln im kommenden Jahr eingestellt werden. Erst vor wenigen Stunden waren Belästigungsvorwürfe gegen Hauptdarsteller Kevin Spacey öffentlich geworden.

Der Streamingdienst-Anbieter Netflix wird seine beliebte Serie «House of Cards» nach sechs Staffeln beenden. Berichte mehrerer US-Medien hat Netflix am Montag bestätigt. Derzeit laufen die Dreharbeiten für die sechste und somit letzte Staffel. Auffällig: Erst vor wenigen Stunden waren Belästigungsvorwürfe gegen den Hauptdarsteller der Serie, Kevin Spacey, bekannt geworden. Geäußert wurden diese vom Schauspieler Anthony Rapp in einem Interview gegenüber Buzzfeed. Nach seiner Aussage habe Spacey vor über 30 Jahren versucht, sich ihm sexuell zu nähern.

Spacey wiederum reagierte auf die Vorwürfe umgehend auf Twitter und entschuldigte sich. Er sei zutiefst entsetzt und könne sich an den mutmaßlichen Vorfall nicht erinnern. Doch hängt die Einstellung der Serie wirklich mit den Vorwürfen zusammen? So klar scheint das nicht, denn mehreren Medien zufolge sei die Entscheidung zum Serienende von «House of Cards» bereits vor einigen Monaten gefallen.

Nichtdestotrotz erklärten Media Rights Capital und Netflix, dass sie zutiefst beunruhigt seien über die Nachrichten, die Kevin Spacey betreffen. Ein Film, bei dem Spacey ebenfalls die Hauptrolle hätte spielen sollen, soll laut einem Bericht von Deadline Hollywood übrigens ebenfalls nicht weiter verfolgt werden.

«House of Cards» war seit 2013 bei Netflix zu sehen und galt seitdem als Aushängeschild des Streamingdienstes. In fünf Staffeln hat es die Produktion bislang auf 65 Episoden gebracht. Hierzulande zeigten die Serie in der Vergangenheit unter anderem Sky Atlantic HD und ProSieben Maxx.

Update:Nach immer größerer öffentlicher Empörung gab Netflix nun am Dienstag bekannt, die Arbeiten an den finalen Folgen zu stoppen. Von einem Aussetzen auf unbestimmte Zeit war die Rede. Somit dürfte infrage stehen, ob die sechste Staffel im Jahr 2018 veröffentlicht werden kann.
30.10.2017 22:05 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/96796