Die Top & Flops der US-Networks

Die amerikanische Fernsehsaison ist erst wenige Wochen alt, dennoch gibt es klare Gewinner und Verlierer.

Die Tops der aktuellen Wochen
#1 «Riverdale» (The CW)
Das Format handelt von einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt, in der ein Tod eines Highschool-Schülers namens Jason Blossom die Idylle unterbricht. Das Jugenddrama von Greg Berlanti, der schon für «Everwood», «Brothers & Sisters» und «The Flash» verantwortlich zeichnete, holte im ersten Jahr nur überschaubare Quoten. Die Serie startete mit 1,38 Millionen Fernsehzuschauern, fiel aber schnell unter die Eine-Million-Zuschauer-Marke. Der Start der zweiten Staffel fuhr 2,34 Millionen Zuschauer ein und verhalf der Serie, wieder zum Stadtgespräch zu werden. Im Anschluss lief die Neuauflage von «Denver Clan» («Dynasty»), die aber nicht mithalten konnte.

#2 «The Good Doctor» (ABC)
David Shore, seines Zeichens «House»-Mastermind, adaptierte die gleichnamige südkoreanische Fernsehserie. «The Good Doctor» ist nach vier Episoden ein großer Erfolg für den amerikanischen Sender ABC. Von diesen Reichweiten träumt man gerne: 11,22 Millionen Zuschauer zum Auftakt, in den drei Folgewochen wurden Werte zwischen 10,60 und 10,93 Millionen Zuschauer eingefahren. Inzwischen übertrumpft das Drama mit Freddie Highmore (Norman Bates in «Bates Motel») das erfolgreiche Vorprogramm «Dancing with the Stars». Das ist in den letzten fünf Jahren keiner einzigen Serie gelungen.

#3 «Hawaii Five-0» (CBS)
Die ersten drei Staffeln von «Hawaii Five-0» strahlte das Network CBS am Montag um 22.00 Uhr aus. Dann überraschte man die Pressevertreter und Zuschauer mit einem Sendeplatzwechsel: Der tote Freitag sollte bespielt werden. Das war in den vergangenen Jahren ein großer Erfolg, denn inklusive Festplattenaufnahmen schalteten Woche für Woche über zwölf Millionen Amerikaner ein. Die aktuelle, achte Staffel muss auf drei Hauptdarsteller verzichten, insofern sind die aktuellen Reichweiten von 8,64, 8,53 und 8,51 Millionen Fernsehzuschauern nachwievor ein großartiges Ergebnis. Viele Formate kommen nicht einmal mit ihren jüngsten Staffeln in die Nähe dieser hohen Zahlen.

#4 «Blue Bloods» (CBS)
Auch «Blue Bloods» ist bei CBS ein ewiger Evergreen: Die Polizei-Serie, die in New York City spielt, fährt auch noch im achten Jahr hervorragende Reichweiten ein. Zwar kam man in den ersten sechs Staffeln fast durchgehend auf zehn Millionen oder mehr Zuschauer, aber auch die achte Runde macht ihre Sache weiterhin sensationell. Am späten Freitag schauten 10,04, 9,49 sowie 8,98 Millionen Amerikaner die Krimi-Serie. Andere Formate wie «20/20» und «Dateline NBC» können zusammen noch nicht einmal die Reichweite toppen.

#5 «This Is Us» (NBC)
Die Drama-Serie aus dem Hause 20th Century Fox Television war für NBC ein großer Überraschungserfolg. Das Format, welches von Dan Fogelman («Cars») geschrieben wurde, fuhr am Ende der ersten Runde 12,84 Millionen Zuschauer ein. Die Premiere war mit 12,94 Millionen Zusehern noch ein größerer Erfolg. Die vergangenen beiden Episoden kamen auf etwas mehr als elf Millionen Zuschauer und schlagen das Niveau der ersten Runde klar.

Auf der nächsten Seite sehen Sie die aktuellen Flops der US-TV-Saison.

Die Flops der aktuellen Wochen
#1 «Kevin Can Wait» (CBS)
Die Ausgangslage war klar: CBS muss irgendwann auf «The Big Bang Theory» verzichten. Bevor man «Young Sheldon» in Auftrag gab, holte man sich den früheren Quotenstar Kevin James, der zusammen mit den Produzenten Bruce Helford («The Drew Carey Show») und Rock Reuben einen Hit kreieren sollte. Trotz Nerds-WG als Vorlauf entwickelte sich die Serie schnell zu einem Flop: Von den früheren 11,08 Millionen Zuschauern waren am Ende der Staffel nur noch 5,68 Millionen Amerikaner übrig. Mit der Umbesetzung der weiblichen Hauptfigur kamen noch einmal über zehn Millionen Zuschauer zusammen, schon in der kommenden Woche schalteten vier Millionen Amerikaner weg.

#2 «Me, Myself & I» (CBS)
Dan Kopelman, der Episoden für «Malcolm Mittendrin» und «Rules of Engagement» schrieb, durfte seine eigene Sitcom bei CBS etablieren. Doch bereits nach vier Episoden zeigt sich, dass die Serie ein Rohrkrepierer ist: Nach 7,46 Millionen Menschen zum Start schalteten nur noch 5,15, 4,33 sowie 4,28 Millionen Zuschauer ein. Die Warner Bros.-Comedy, die in mehreren Jahrzehnten spielt, spaltet die TV-Kritiken. Die Colorado Springs Gazette liebt die Serie, für die Washington Post ist das ein Grund zum Abschalten.

#3 «Ten Days in the Valley» (ABC)
Obwohl erst drei Folgen von «Ten Days in the Valley» ausgestrahlt wurden, dürfte es keine weiteren Episoden geben. Das Drama mit «The Closer»-Star Kyra Sedgewick krebste selbst zum Start nur bei dreieinhalb Millionen Zuschauern herum. Mit den weiteren Folgen kam man auf etwas mehr als zweieinhalb Millionen Amerikaner. Tassie Cameron zeichnete sich nur neben zwei anderen Autoren bei «Rookie Blue» verantwortlich, ansonsten sah ihre Vita der Erfolgsserien dünn aus.

#4 «Valor» (The CW)
Der Jugendsender The CW bestellte im Mai ausgerechnet eine Militärserie, die neben Frauen-Dramen und Superhelden-Serien nicht ins Programm passt. Das sahen anscheinend auch die Fernsehzuschauer zu, denn die ersten beiden Episoden kamen nicht über 1,20 und 0,99 Millionen Fernsehzuschauer hinaus. Die Gemeinschaftsproduktion von Oster Productions, Warner Bros. Television und CBS Television Studios ist damit einer der größten Flops der Saison. Mit Kyle Jarrow ist erneut (wie bei #3) ein Produzent am Werk, der noch keine großen Erfolge gesammelt hat.

#5 «Inhumans» (ABC)
Die Produktions- und Ausstrahlungspolitik von ABC wurde bereits im Mai 2017 kritisch begutachtet. Die neue Marvel-Serie namens «Inhumans» sollte am Freitagabend überzeugen. Nachdem aber schon «Agents of Shield» und «Agent Carter» (beide aus dem Marvel-Universum) unter der Woche nicht sonderlich überzeugten, fiel auch der Wochenend-Plan ins Wasser. ABC bekam mit 3,75 Millionen Zuschauern die brutale Quittung, die zwei weiteren Folgen fuhren 2,78 und 2,30 Millionen Fernsehzuschauer ein. Zur selben Zeit kommt «Hawaii Five-0» auf über acht Millionen Zuschauer. Hinter den Kulissen ist Scott Buck verantwortlich, der bei Netflix mit «Iron Fist» die bislang inhaltlich schwächste Serie ablieferte.
19.10.2017 07:47 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/96555