Ein Rapper als neuer Bürgermeister seiner Stadt? Was passiert, wenn Fachfremde politische Posten übernehmen, sehen wir an Donald Trump. Die Comedy «The Mayor» kommentiert diese Entwicklung auf großartige Weise. Mit einem tausendmal besseren Donald Trump.
Denn als Charakter ist Courtney das Gegenteil des selbstverliebten Unternehmers. Im Gegensatz zu Trump ist er ein empathischer Mensch, der die Sorgen und Bedenken seiner Leute ernst nimmt – denn er wächst selbst im Ghetto auf. Courtney bringt Gemeinschaftsgefühl in die Politik, ganz anders als Trump, der sein Land spaltet und das Gegenteil behauptet. Der rappende Bürgermeister aber kennt die realen Probleme seiner Nachbarn – und findet unkonventionelle Lösungen für praktische Probleme. In Folge eins geht es um die Frage, wie das jahrelange Müllproblem in den ärmeren Stadtteilen gelöst werden kann.
Dass aber auch Courtney mit seinen innovativen Problemlösungen an administrative Grenzen stellt, muss er schnell am eigenen Leib erfahren. Nur so viel: Bald ist er dafür verantwortlich, dass Mitbürger wegen seiner Ideen im Gefängnis sitzen. «The Mayor» zeigt damit auf clevere Weise auf, wie kreative gesellschaftliche Visionen auf festgefahrene politisch-bürokratische Strukturen treffen – und Veränderungen oft im Kopf einfach durchzudenken sind, aber nur praktisch schwer umzusetzen. Auch hier erinnert man sich an reale US-Poltik, an Barack Obama, der die USA vor seinem Amtsantritt in einen gefühlt kollektiven Rausch politisch-gesellschaftlichen Umbruchs versetzte. Später musste auch er sich dem verkrusteten System anpassen. Aus „Yes we can“ wurde „Maybe we could have...“
Es macht Spaß, Courtney Rose und seinen Leuten beim unkonventionellen Regieren zuzusehen. Besondere Gag-Lieferanten sind seine beiden Freunde Jermanie und T.J., die als Berater fungieren. Ihre Pointen funktionieren über großartiges Timing. Zum Team gehört außerdem die opportunistische Valentina, eine ehemalige Klassenkameradin von Courtney. Sie ist die einzige, die als Wahlkampfmanagerin mit den politischen Strukturen vertraut ist – und sich nach anfänglicher Skepsis immer mehr mit der Spaß-Politik der Kameraden anfreunden kann.