After-«TV Duell»-Talk beschert «Anne Will» Allzeitrekorde

So gut lief die Diskussionsrunde im Ersten noch nie. Das ZDF kann mit dem nachfolgenden Programm zufrieden sein, Sat.1 kassierte einen Flop.

Nach dem «TV Duell» war am Sonntagabend vor der großen Debatte. Blitz-Umfragen, schnelle Analysen – alle Sender machten ab 21.55 Uhr politisch weiter. Sogar Sat.1. Dort meldete sich zunächst Hans-Peter Hagemes aus Berlin, ab 22.05 Uhr dann Claus Strunz mit seinem Gast Michel Friedman zu einem «Faktencheck». Wie schon das eigentliche «TV-Duell» zuvor, geriet diese Sendung aber zum krassen Flop. Mit gerade einmal 2,4 Prozent Marktanteil lag der Bällchensender auf Niveau von Sendern der dritten Generation. Insgesamt kam die knapp halbstündige Sendung auf 0,56 Millionen Zuschauer. Unmittelbar nach Ende des Duells hatte Sat.1 noch 0,69 Millionen Zuschauer, knapp eine Million verfolgten das TV-Signal des Duells an sich beim Bällchensender.

Mehr Erfolg hatte da schon «Anne Will», die unter anderem Thomas Gottschalk, Franz Müntefering und Karl-Theodor zu Guttenberg als Gäste begrüßte. Mit 7,47 Millionen Zuschauern lief am Sonntagabend somit die meistgesehene Sendung der Talkshow aller Zeiten. Zum Vergleich: Vor acht Jahren holte Will im Schnitt 6,45 Millionen Zuschauer und 25,9 Prozent. Diesmal lag man über eine Million drüber – die Quote lag bei 26,4 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurde mit 19,7 Prozent ein neues Hoch gemessen.

An die «Günther Jauch»-Sendung von vor ziemlich genau vier Jahren kam sie aber nicht heran. Seine After-«TV Duell»-Analyse hatte damals sogar 8,23 Millionen Menschen vor den Bildschirmen gehalten. Stark liefen im Ersten ab kurz vor 23 Uhr dann auch noch die «Tagesthemen» mit 4,57 Millionen Zuschauern (22,7%). Das ZDF zeigte nach dem Duell ab 21.55 Uhr eine XL-Ausgabe des «heute-journals» mit 50 Minuten Sendezeit. 3,44 Millionen Zuschauer führten hier zu 11,6 Prozent Marktanteil insgesamt.

Und RTL? Widmete sich einem längeren «Spiegel TV», das unter anderem die beiden Politiker bei ihrem Wahlkampf begleitete. 1,28 Millionen Leute (4,9%) schauten zu. Auch bei den Jungen kam die fast 70 Minuten lange Ausgabe auf 8,1 Prozent Marktanteil.
04.09.2017 09:13 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/95561