Große deutsche Filmgeschichte: Arte feiert und problematisiert 100 Jahre UFA

Sie verhalf vielen deutschen Filmemachern zu einer großen Karriere - und gab sich quasi widerstandslos der NS-Propaganda hin. Der Kultursender beleuchtet Licht- und Schattenseiten der UFA ab August.

Weitere Filme des UFA-Schwerpunkts (Auswahl)

  • «Die Liebe der Jeanne Ney» (1927)
  • «Viktor und Viktoria» (1933)
  • «Glückskinder» (1936)
  • «Der Mann, der Sherlock Holmes war» (1937)
  • «Titanic» (1943)
Es gibt - gerade in der schnelllebigen Medienbranche - nicht viele deutsche Firmen, die auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken können. Die UFA ist ein solches Unternehmen, das neben der Bundesrepublik auch noch die letzten Zuckungen des Kaiserreichs, die Weimarer Republik und natürlich das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte unter einem gewissen Adolf Hitler miterlebte. Dass hierbei neben großen Verdiensten auch das eine oder andere aus zeitgeschichtlicher Sicht problematische Handeln auf der Habenseite steht, gedenkt Arte ab dem 28. August umfassend aufzuarbeiten.

Ausgestrahlt werden von da an bis zum "eigentlichen" Geburtstag im Dezember insgesamt zwei neu produzierte Dokumentarfilme sowie 15 Spielfilme, die aus allen möglichen Genres stammen sollen. Unter anderem wird es Kostüm- und Revuefilme zu sehen geben, die auch heute noch omnipräsenten Krimis und Melodrams, die in den 30er- und 40er-Jahren sehr beliebten Screwball-Comedys, Kulturfilme, Stummfilme, aber eben auch Propaganda-Filme aus dem Dritten Reich.

Los geht es aber am Montag, den 28. August, zunächst einmal mit dem Dokumentarfilm «100 Jahre UFA - Maschinenraum des deutschen Films», in der die Geschichte des ältesten deutschen Filmkonzerns in Form einer Unternehmenshistorie erzählt wird. Im Anschluss daran läuft der Stummfilm «Wege zu Kraft und Schönheit». Und ja, darin geht es in der Tat um körperliche Ertüchtigung.
30.07.2017 10:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/94687