Spontaner Einschub floppt: Publikum entflieht «Runner Runner»

Ben Affleck und Justin Timberlake sollten ProSieben möglichst schmerzfrei durch den Abend führen - ein Plan, der komplett nach hinten losging. Deutlich besser lief es für «Iron Man» und «Hulk» bei RTL II.

Die große ProSieben-Vorher-Nachher-Show

  • Fr., 20:15 Uhr: «Runner Runner» statt «PotC - Fremde Gezeiten»
  • Fr., 22:00 Uhr: «The Counselor» statt «Pathfinder» (22:55 Uhr)
  • Sa, ab 20:15 Uhr: «PotC- FG» und «Pathfinder» statt «Gameshow-Konferenz»
Es gibt spontane Programmumstellungen, die dem mit wenig Fußball-Begeisterung ausgestatteten Fernsehfreund zwar weh tun, die er aber dennoch nachvollziehen kann - wie etwa RTLs Entscheidung, am Freitagabend nicht seinen heiß erwarteten Show-Hit «The Wall» gegen das U21-EM-Finale zu versenden. Und dann gibt es welche, die eher irgendwo zwischen Aktionismus und Verzweiflung zu verorten sind - wie etwa die Entscheidung von ProSieben, statt einer Wiederholung eines «Fluch der Karibik»-Streifens eine Wiederholung des US-Thrillers «Runner Runner» auszustrahlen, um Captain Jack Sparrow dann wiederum einen Tag später statt der aus altem Show-Material zusammengeschnittenen «Gameshow-Konferenz» ins Rennen zu schicken (siehe auch die Übersicht in unserer Infobox).

Den Überblick verlor angesichts dessen offensichtlich auch das Publikum, denn der 2013 produzierte Streifen mit Ben Affleck und Justin Timberlake kam nicht über 0,58 Millionen Zuschauer hinaus, was mit desolaten 2,0 Prozent Gesamt- sowie 3,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil einherging. Das ebenfalls erst kurzfristig eingeschobene «The Counselor» machte seine Sache ab 22 Uhr zumindest etwas weniger schlecht und verbesserte sich auf 3,2 bzw. 5,2 Prozent bei 0,67 Millionen.

Dass man auch gegen König Fußball mit einer stimmigen Programmplanung punkten kann, stellte dagegen RTL II unter Beweis. Das hatte mit «Iron Man» und «Der unglaubliche Hulk» zwei Superhelden-Filme eingeplant, strahlte diese dann sogar aus und kam auf richtig gute 1,09 bzw. 0,78 Millionen Fernsehende. Die damit verbundenen Gesamt-Marktanteile von 3,9 und 5,4 Prozent lagen ebenso deutlich im grünen Bereich wie in der werberelevanten Zielgruppe, wo (gerade angesichts der Konkurrenz) fantastische 7,6 und 8,5 Prozent bei bis zu 0,67 Millionen gemessen wurden.
01.07.2017 09:14 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/94147