Vor der Finalparty: Confed Cup holt erstmals mehr als zehn Millionen Zuschauer

Dem Ersten war somit der Tagessieg nicht zu nehmen. Erstaunlich: Das am späten Abend gezeigte «extra 3» profitierte nicht mehr – es lief aber auch mehr als zwei Stunden nach dem Abpfiff des Spiels. Aufregung gab es am Abend um einen Spruch des Kommentators.

Nicht den Affen machen

Für Aufregung sorgte am Donnerstagabend Fußball-Kommentator Tom Bartels, der für das Halbfinale des Confed Cups eingeteilt war. Über den Spieler Antonio Rüdiger sagte Bartels, Rüdiger solle "nicht den Affen machen", weil dieser mit dem gegnerischen Chicarito aneinandergeriet. Hintergrund: Rüdiger wurde zuletzt in der italienischen Liga, in der er spielt, immer wieder mit Affen-Geräuschen bedacht und verunglimpft. Ein sofortiger Shitstorm im Web war die Folge. Bartels reagierte aber schnell, erklärte: "Ich bitte Sie, das ist nicht in irgendeiner Form rassistisch gemeint. Wenn da jemand sich verletzt fühlt oder meint, ich hätte da das unglücklich formuliert, gebe ich Ihnen Recht, aber bitte, Antonio Rüdiger soll keinesfalls hier beleidigt werden."
Deutschland steht im Finale des Confederations Cups, der derzeit in Russland ausgespielt wird. Das Turnier gilt aus Generalprobe für die Weltmeisterschaft, die dann in einem Jahr stattfindet. Vor Turnierstart etwas belächelt, hat sich nicht nur die Mannschaft von Joachim Löw, sondern auch das Ansehen des Wettbewerbs gesteigert. Am Donnerstag nun stieg ab 20 Uhr deutscher Zeit das Halbfinale, das die Deutschen mit 4:1 gewannen. Das Endspiel findet nun am Sonntag statt.

Im Schnitt sahen 11,37 Millionen Leute die souveräne Leistung am Donnerstag, was dem Ersten Programm 37 Prozent Marktanteil einbrachte. Bei den 14- bis 49-Jährigen glückte der «Sportschau» der nie gefährdete Tagessieg mit 32,5 Prozent Marktanteil. Von der Live-Übertragung profitierten auch die aus Hamburg kommenden Nachrichten der «Tagesschau», die diesmal innerhalb der Halbzeitpause einen Platz fanden und in kurzer Form ab 20.50 Uhr über die Bildschirme flimmerten. 10,12 Millionen Menschen sahen zu (32,4 %)

Beliebt waren auch die Vor- und Nachberichte: Das Rahmenprogramm mit Matthias Opdenhövel und Thomas Hitzlsperger (für Mehmet Scholl im Einsatz) wurde gemeinsam ausgewiesen. 4,98 Millionen Leute (19,8%) sahen die Analysen. Bei den Jungen wurden tolle 17,5 Prozent ermittelt. Mit dem um 22.30 Uhr startenden «Sportschau Club» machte Das Erste weiter, kam noch auf 3,23 Millionen Zuschauer und 15,4 Prozent Marktanteil insgesamt.

Quoten-Normalität herrschte dann wieder ab etwa 23 Uhr, als die «Tagesthemen» kamen. Die halbstündige Info-Sendung interessierte 1,96 Millionen Menschen, was 11,9 Prozent Marktanteil nach sich zog. Im weiteren Verlauf holten «Panorama» und die Satire «extra 3» 10,4 und 9,8 Prozent Marktanteil, also Werte schon unter Senderschnitt. Sie profitierten demnach nicht mehr vom großen Fußballabend im Ersten.
30.06.2017 08:42 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/94122