Sechs Millionen Euro: «Die Rekruten»-Fortsetzung erhält saftiges Budget

Nachdem die Bundeswehr-Serie zu einem Überraschungserfolg auf YouTube wurde und künftig sogar auf RTL II laufen soll, lässt sich das Verteidigungsministerium die Fortsetzung hierzu Einiges kosten.

Klickerfolg der «Rekruten»

  • neben dem 30-sekündigen Teaser überboten immerhin bislang sechs weitere Folgen die Marke von einer Million Klicks
  • kein einziges Video verfehlte die 100.000-Klicks-Grenze
  • nach einem herausragenden Start gingen die Zahlen allerdings zum Ende hin deutlich zurück
Die Bundeswehr hat es in diesen Zeiten nicht leicht, auch einmal mit positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam zu machen. Diverse Pannen bei der Ausstattung der Soldaten, zum Teil öffentlich ausgetragene Streitigkeiten über die Abgrenzung zur NS-Wehrmacht, das oftmals sehr eigenwillige Auftreten von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und nicht zuletzt auch das noch immer vorherrschende Klischee-Bild der Macho-Domäne prägen die öffentliche Wahrnehmung in der ohnehin militärskeptischen Bundesrepublik.

Da war man im vergangenen Jahr sicherlich glücklich, mit der YouTube-Serie «Die Rekruten» zumindest auf einen großen Überraschungserfolg verweisen zu können. Mehr als 44 Millionen Menschen klickten die Videos an, die sich mit der Grundausbildung bei der Bundeswehr befassten - und künftig wird sogar RTL II mit einem Zusammenschnitt im linearen Fernsehen aufwarten (wir berichteten). Entsprechend hoch ist das Interesse, einen möglichst guten Nachfolger zu präsentieren - für den das Ministerium gleich einmal saftige sechs Millionen Euro Budget bereitstellt, wie es laut eines "Welt"-Berichts auf zwei Anfragen des Linken-Abgeordneten Norbert Müller bekanntgab.

Das Geld möchte man demnach aus dem Budget der Nachwuchswerbung abzwacken und damit ein Format auf die Beine stellen, dass sich diesmal nicht mehr mit der Grundausbildung, sondern mit dem Alltag der Soldaten auseinandersetzt. Unumstritten war trotz aller Erfolge übrigens schon «Die Rekruten» nicht: Vor allem im linken Spektrum gab es immer wieder Kritik an der vermeintlich verniedlichenden Darstellung des Soldatenberufs.
28.06.2017 11:48 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/94076