Nico Hofmann fordert Beibehaltung medialer Grenzen

Eine Abschaffung des sogenannten Territorialprinzips würde den Produktionsfirmen eine tragende Geschäftssäule entreißen.

Die EU wird in naher Zukunft eine Entscheidung über die Urheberrechtsverordnung fällen, die derzeit diverse Branchenverbände und Produktionsunternehmen zittern lässt: Es geht darum, ob innerhalb der Europäische Union für Medieninhalte die Ländergrenzen gelüftet werden sollen und somit eine digitale Verbreitung von Bewegtbildinhalten in den Mediatheken der Rundfunkveranstalter automatisch EU-weit erfolgen darf, ohne dass zuvor die Lizenzlage für die einzelnen Gebiete außerhalb des Ursprungslandes separat geklärt werden muss.

Über 400 Verbände und Firmen aus der Film- und Fernsehbranche haben einen offenen Brief unterzeichnet, der sich gegen das Aushebeln des sogenannten Territorialprinzips ausspricht. Nico Hofmann, Co-CEO der UFA, betont in einem zusätzlichen Statement noch einmal, weshalb diese Regelung so wichtig für die Produktionsschmieden sei:

"Sollte das Territorialprinzip tatsächlich außer Kraft gesetzt werden, wären viele deutsche und europäische Filme und Serien zukünftig nicht mehr möglich", so Hofmann, "da die Lizenzverkäufe ins Ausland unverzichtbarer Bestanteil der Finanzierung sind." Er führt fort: "Produzenten und Kreative müssen entsprechend urheberrechtlich geschützt werden.“
15.06.2017 14:55 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/93807