Solidem ZDF-Sonntag fehlen die jungen Zuschauer

Mit einem neuen Liebesfilm holte das ZDF wieder einmal sehenswerte Zahlen. Auch die Folgeprogramme am Abend hielten das Niveau, allerdings schnitt das Zweite bei den Jüngeren wieder ausbaufähig ab.

Wenn am Sonntagabend Kommissare im Ersten auf Verbrecherjagd gehen, liefert das Zweite in der Primetime weiterhin konsequent den Gegenentwurf zu den nervenaufreibenden Krimis bei den öffentlich-rechtlichen Kollegen. Diese Vorgehensweise hat sich über viele Jahre bewährt, kommen doch Romanzen, Liebesdramen oder Schmonzetten auch gegen den übermächtigen «Tatort» stets auf ansehnliche Ergebnisse. Auch die Erstausstrahlung von «Ein Sommer in Prag» verfolgten am Sonntagabend stattliche 4,09 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einen Marktanteil von 14,3 Prozent nach sich zog.

Wie üblich hatte der ZDF-Sonntagsfilm beim jungen Publikum aber deutlich weniger Erfolg: 0,48 Millionen 14- bis 49-Jährige lockte der Liebesfilm ab 20.15 Uhr im Schnitt an, was in dieser Altersgruppe zu 5,6 Prozent führte. Im Anschluss brachte das «heute-journal» sogar 4,77 Millionen Personen auf den neuesten Stand, bei Marktanteilen von insgesamt 16,9 Prozent sowie 6,5 Prozent der jungen Zuschauer. Ab 22 Uhr, nach dem «Tatort» im Ersten, übernahm schließlich auch im Zweiten ein Krimi und die Quoten-Schere zwischen Alt und Jung öffnete sich weiter. Eine Wiederholung von «Inspector Banks» kam auf 2,50 Millionen Interessenten und brachte so 11,0 Prozent insgesamt und nur 2,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ein.

Auch Doku-Freunde kamen am Sonntagabend beim ZDF wieder auf ihre Kosten. Ab 19.30 Uhr zeigte der Mainzer Sender wieder einmal «Terra X», das mit dem zweiten Teil zum Thema "Unsere Wälder - Ein Jahr unter Bäumen" 3,43 Millionen Personen anlockte. So gelangte das ZDF am Vorabend zu 14,3 Prozent aller und 5,6 Prozent der jüngeren Zuschauer. Am späten Abend beschäftigte sich «ZDF-History» mit "Englands großen Königinnen". Für die 23.30 Uhr-Ausstrahlung blieben 1,44 Millionen Menschen dran, die 10,7 Prozent aller und 5,9 Prozent der 14- bis 49-jährigen Fernsehenden enthielten.
05.06.2017 09:27 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/93582