Die Generation-Y Komödie, die Aziz Ansari im November 2015 kreierte, ist mit neuen Folgen zurückgekehrt. Fans und Kritiker jubilieren, der Rest sagt „Na und?“, und verpasst damit wohl eine der besten Netflix Eigenproduktionen.
Zugegeben, der Einstieg in die Serie ist gewöhnungsbedürftig. Aziz Ansari, bekannt aus seiner Rolle in «Parks & Recreations», ist ein Schauspieler, den die meisten mit Humor assoziieren. Es ist fast schon enttäuschend, wenn die ersten paar Witze, keine richtigen Lacher, sondern eher ein Schmunzeln produzieren. „Was ist da los?“, fragt der Zuschauer sich. Der Grund dafür ist das Konzept der Serie «Master Of None».
Der nervenaufreibende Prozess ein Date zu organisieren wird hier ungeschönt und realitätsnah dargestellt. So trifft sich Dev zum Beispiel mit seinen drei engsten Freunden. Die beraten ihn darüber, was er am besten schreibt, nachdem ihm eine Frau plötzlich nicht mehr antwortet. Dabei werden diverse Strategien besprochen und ausdiskutiert. Es werden aber auch gewisse soziale Regeln aufgezeigt, wie dass ein dreimaliges beschäftigt sein bedeutet, dass der andere einfach nicht interessiert ist. Dies ist selten wirklich lehrreich, aber verleiht den Charakteren eine gesunde Erdung. Das stellt einen wunderbaren Kontrast zu den überdrehteren Charakteren von «Master of None» her. Denn «Master of None» ist durchaus witzig. Der Humor zeigt sich zwar erst in späteren Episoden so wirklich, bewirkt aber dafür umso mehr. Er lockert die kontroversen Themen auf, die hier besprochen werden.
Auch die Besetzung scheint von Episode zu Episode lockerer zu werden und sich selbst in ihren Rollen zu finden. Zum einen wäre da Ansari selbst, der als Dev am Anfang noch stark an seinen abgedrehten Charakter aus «Parks & Recreations» erinnert. Doch Ansari zeigt mit dieser Serie, dass noch mehr in ihm steckt als ein oberflächlicher Klassenclown. Dev zeigt zunehmenden Tiefgang, was nicht zuletzt an Ansaris eigenem Talent liegt. Denise (Lena Waithe), Devs lesbische Freundin, sollte zum Start der Serie weder lesbisch, noch Afroamerikanerin sein. Doch Ansari wollte, dass Denise Waithes Persönlichkeit besitzt. Daraufhin entschloss man sich, die Rolle umzuschreiben. Brian Cheng (Kelvin Yu) ist der Sohn eines taiwanischen Immigranten. Obwohl er sich nicht selbst spielt, repräsentiert sich der Mitschöpfer Alan Yung mit diesem Charakter. Arnold (Eric Wareheim) ist ein sanfter Riese, der als einziger kaukasischer Freund der Gruppe, laut Ansari die Rolle der Alibi-Minderheit einnimmt.