Quotencheck: «Cold Case»

Während die Serie am Nachmittag von kabel eins zuletzt häufig zu überzeugen wusste, musste sie ihren Primetime-Sendeplatz bei sixx jüngst wegen schwacher Quoten räumen.

Schon sieben Jahren ist es inzwischen her, dass CBS die US-Krimiserie «Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen» eingestellt hat. Im deutschen Free-TV ist die Produktion dennoch weiterhin zu finden. kabel eins zeigt die Serie werktags in der Daytime und weiß mit dieser Programmierung immer wieder auf beachtlich hohe Quoten zu verweisen. So sahen die Serie am Mittwoch, den 1. Februar, gegen 13 Uhr ganze 0,64 Millionen Menschen. Aus dieser Sehbeteiligung ergaben sich sehr starke Marktanteile von 6,1 Prozent bei allen und herausragenden zehn Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

Nachdem auch die Folgen am Donnerstag und Freitag mit sieben und 9,7 Prozent hervorragend abgeschnitten hatten, reichte es am Dienstag, 7. Februar, sogar zu starken 10,5 Prozent der Jüngeren. Dieser Top-Wert sollte im restlichen Februar zwar unerreicht bleiben, mit durchschnittlich acht Prozent im Monatsmittel dürfte für kabel eins aber trotzdem kein Grund zur Sorge bestanden haben. Hinzukommt, dass die Serie auch beim Gesamtpublikum mit Spitzenmarktanteilen von mehr als sechs Prozent ein voller Erfolg war.

Etwas verhalten startete die Mittagsserie in den dritten Monat des Jahres – am 1. März schauten beispielsweise „nur“ 5,5 Prozent der Umworbenen zu. Aber selbst das stellt für kabel eins-Verhältnisse einen guten Wert oberhalb des Senderschnitts dar. Stark wie gewohnt fiel die Zuschauerbeteiligung beim Gesamtpublikum aus, von dem 0,43 Millionen eingeschaltet hatten. Ein Marktanteil von tollen 4,3 Prozent war die Folge.

Trotz allem lief die Serie im März insgesamt etwas schwächer. Mit im Schnitt sechs Prozent bestand über weite Strecken weiterhin kein Grund zur Sorge - und dennoch machte die eine oder andere Folge vereinzelt einen schlechten Job. Als Beispiel wäre hier die Ausstrahlung vom 31. März anzuführen, bei der 0,21 Millionen Menschen zu unterdurchschnittlichen 3,7 Prozent der Jüngeren führten. Auch die Ausstrahlung vom Vortag war mit 5,3 Prozent lediglich im Mittelmaß gelandet. Dafür hatte eine Folge am Montag, 27. März, eine starke Quote von 10,4 Prozent generiert.

Seit dem 18. April läuft die Serie bei kabel eins nun nicht mehr gegen 13 Uhr, sondern rund 45 Minuten früher. Den guten Quoten tat das bislang kaum einen Abbruch, vielmehr sah es vergangenen Mittwoch angesichts von 7,8 Prozent erneut sehr erfreulich aus. Die Dienstags- sowie die Donnerstagsfolge in der Osterwoche hatte mit 5,8 und 7,4 Prozent ebenfalls überdurchschnittliche Ergebnisse generiert. Deutlich erfolgloser als bei kabel eins schlug sich die Serie zuletzt hingegen bei sixx. Der Frauensender, der mit «Cold Case» am Dienstagabend lange Zeit gut gefahren ist, verbannte das Format erst jüngst aus seiner Dienstags-Primetime.

Diese Maßnahme ist bei einem Blick auf die Quoten nur allzu gut verständlich. So erreichten die fünf zwischen dem 28. Februar und 4. April ausgestrahlten Episoden um 20.15 Uhr alle jeweils nur rund die Hälfte des sixx-Senderschnitts. Heißt genau genommen: 0,9 Prozent waren bereits das Höchste der Gefühle, zeitweise reichte es lediglich zu 0,7 Prozent der Umworbenen bei 0,17 Millionen Zuschauern. Dass die Serie am Dienstag, 11. April, noch einmal etwas bessere 0,21 Millionen Menschen und 1,1 Prozent in der Zielgruppe erreichte, dürfte da ein schwacher Trost sein. Von Werten wie zwei Prozent und mehr, die noch im letzten Jahr ohne größere Anstrengungen möglich gewesen waren, hat sich die Serie auf jeden Fall ein gutes Stück distanziert.

Tagsüber ein Garant für gute Quoten, für das Abendprogramm aber offenbar nicht mehr gemacht: So oder so ähnlich ließe sich wohl der Stand von «Cold Case» im deutschen Fernsehen beschreiben. Doch wenngleich die Serie ihren Platz bei sixx räumen musste, steht zweifellos eines fest: Auch im achten Jahr ihrer Einstellung weiß «Cold Case» weiter auf ein beachtlich großes Publikum zu verweisen. Und das ist nach einer so langen Zeit nicht selbstverständlich.
25.04.2017 14:00 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/92691