Netflix: 100-Millionen-Kunden-Marke rückt näher

Jubel und ernüchtertes Kopfschütteln liegen eng beieinander: Netflix steht hauchdünn vor der 100-Millionen-Abonnenten-Marke, verfehlt aber seine Wachstumsprognose für das erste Quartal 2017.

Das erste Quartal 2017 ist beendet – und Netflix zieht ein undeutliches Fazit: Derzeit blickt der Video-on-Demand-Anbieter auf 98,75 Millionen Abonnenten, die symbolische 100-Millionen-Kunden-Marke könnte bereits in wenigen Tagen durchbrochen werden. Das mag für das US-Unternehmen einerseits ein Grund zur Freude sein, andererseits ist dieser Zwischenstand leicht ernüchternd, denn die Erwartungen an der Wall Street besagten, dass diese Grenze bereits im ersten Quartal 2017 überschritten wird. Das Kundenwachstum lag in der Realität allerdings hinter dem als grobe Richtlinie genommenen Vorjahreswert zurück.

Analysten rechneten mit 1,50 Millionen neuen US-Kunden und 3,68 Millionen neuen Abonnenten im Rest der Welt. Tatsächlich gewann Netflix allerdings 1,42 respektive 3,53 Millionen Neukunden für sich. Unterbotenen Abo-Wachstumserwartungen zum Trotz: Des Gewinn der in Kalifornien beheimateten Videodiensts schnellte von 28 Millionen Dollar im ersten Quartal 2016 massiv auf 178 Millionen Dollar im ersten Quartal 2017 an.

Die Einnahmen legten um rund 35 Prozent zu und beliefen sich auf 2,64 Milliarden Dollar, was auf eine Preiserhöhung der Netflix-Abos zurückzuführen ist. Für das laufende Quartal drosselte Netflix die Erwartungen: Hohe Ausgaben für neue Streaming-Inhalte und Marketingmaßnahmen werden den Gewinn im zweiten Quartal 2017 wieder drücken.
18.04.2017 11:00 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/92554