Mit einer neuen Auktionsshow und dem Magazin «Sicher ist sicher» hat sich für kabel eins bis dato am Vorabend noch rein gar nichts verbessert. Mitunter waren die Werte sogar kaum mehr hinnehmbar.
Der Vorabend hat sich in den vergangenen Monaten zunehmend zu einer der größten Problemstellen von kabel eins entwickelt: Während die US-amerikanischen Crime-Serien am Mittag und Nachmittag in aller Regel sehr respektabel performen, hat bereits die tägliche Ausgabe von «Abenteuer leben» um 16:55 Uhr erhebliche Schwierigkeiten, dieses Niveau zumindest im Ansatz aufrecht zu erhalten - und die anschließenden gut zwei Stunden bis zur Primetime fallen seit einiger Zeit schon dramatisch ab. Mit «Schätze unterm Hammer - Ein Auktionator schlägt zu» sowie «Sicher ist sicher - Das Magazin für Ihren Schutz» wollten die Programmverantwortlichen nun endlich den dringend benötigten frischen Wind ins Aufgebot bringen. Das Abschneiden der ersten Tage macht allerdings kaum Hoffnung, dass dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt sein wird.
Einen noch schwierigeren Stand hatte von Beginn an Peter Giesel und dessen Sicherheitsmagazin für des Zuschauers Schutz, das schon zum Auftakt nur den Nerv von einer halben Million Menschen traf. Mit desolaten 1,8 Prozent aller und 3,0 Prozent der jüngeren Zuschauer zu starten war eine erhebliche Bürde, wobei zumindest die Dienstagsfolge mit 2,0 und 3,8 Prozent bei 0,55 Millionen kurzzeitig Hoffnung auf Besserung machte - bevor die Quoten-Katastrophe dann am Donnerstag ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Hier konnten sich nur noch 0,46 Millionen für das brutto rund 80 Minuten Sendezeit umfassende Magazin begeistern, katastrophale 1,7 und 2,5 Prozent waren die Folge. Die Zwischenbilanz nach drei Tagen war dermaßen desolat, dass sogar das zuletzt in einen ausgiebigen Tiefschlaf verfallene «Achtung Kontrolle» bessere Werte verzeichnet hatte: Immerhin wurden hier relativ konstant etwa 0,6 Millionen Zuschauer und gut vier Prozent Zielgruppen-Marktanteil erreicht.
Und so steht man bei kabel eins vor einem großen Dilemma: Schon nach einer Woche zeichnet sich ab, dass es beide Neustarts extrem schwer haben werden, auf absehbare Zeit erfolgreich zu werden. «Schätze unterm Hammer» startete zumindest ganz ordentlich, sackte dann aber erheblich ab und steht unterm Strich nicht besser da als das vorherige 17:55-Uhr-Aufgebot, «Sicher ist sicher» gelingt sogar bisher das Kunststück, noch schlechter abzuschneiden als «Achtung Kontrolle!». Zugleich fehlen aktuell die wirklich erfolgsversprechenden Alternativen und eine Rolle rückwärts wäre nicht nur aus Image-Gründen aktuell Gift, sondern verspräche kaum Besserung. Was bleibt, ist das Prinzip Hoffnung, dass sich in Bälde doch noch ein paar Menschen finden, die sich für TV-Auktionen und Sicherheitsmagazine begeistern können. Die nackten Zahlen sprechen jedenfalls für einen langen, steinigen Weg... der letztlich auch ins Leere führen könnte.