Quotencheck: «Law & Order: Special Victims Unit»

Mit dem Start der 17. Staffel «Law & Order: Special Victims Unit» stellte sich bei VOX am Freitagabend eine kleine Erholung ein. Dennoch lassen selbst die verbesserten Quoten zu wünschen übrig.

In der Primetime ist VOX in diesem Jahr beinahe schon erfolgsverwöhnt. Montags und dienstags hatte man 2016 mit «Club der roten Bänder» und «Die Höhle der Löwen» massiven Erfolg, mittwochs war vor allem «Rizzoli & Isles» ein regelmäßiger Quotenbringer, donnerstags sowie samstags laufen die Filmwiederholungen in aller Regel recht gut, am Sonntag überzeugt «Grill den Henssler». Auch wenn es hin und wieder mal kleine Rückschläge an den einzelnen Wochentagen gibt, so hat VOX in der Primetime in aller Regel keine allzu großen Sorgen. Gäbe es da nicht den Freitag.

Seit Ende April 2014 hält eine Serien-Institution aus dem US-Fernsehen die Primetime am Ende der Arbeitswoche besetzt: «Law & Order: Special Victims Unit». Doch die große Frage, die sich seitdem stellt: Wieso? Die Einschaltquoten liefern eigentlich keinen Anlass dazu, die seit 1999 laufende Krimiserie im Line-Up zu behalten. Nur in seltenen Fällen gelang es ihr, den Senderschnitt von VOX in beiden relevanten Zielgruppen zu überbieten – geschweige denn ein hohes Niveau im grünen Bereich auf Dauer zu halten. Erst zu späterer Stunde gelingt den Folgen in aller Regel der Aufschwung, aber auch nur aufgrund der sich entspannenden Konkurrenzsituation – die Reichweiten der vier Episoden am Abend bleiben in aller Regel recht stabil.

Und so schleppt sich «Law & Order: Special Victims Unit» auch in diesem Jahr durch die hart umkämpfte Primetime: meist verbuchte die Serie um 20.15 Uhr zwischen drei und fünf Prozent Marktanteil – angesichts des aktuellen VOX-Senderschnitts in Höhe von 7,6 Prozent ist das ein mageres Ergebnis (wobei dieser November-Wert aufgrund von «Die Höhle der Löwen» und «Club der roten Bänder» recht hoch ist). Doch nach der Sommerpause entschied sich der Sender, die mittlerweile 17. Staffel ins Aufgebot zu nehmen und erstmals im deutschen Free TV auszustrahlen. Und direkt stellte sich eine merkliche Verbesserung um 20.15 Uhr ein.

Schnell wanderten die neuen Episoden Richtung Senderschnitt, der im September noch bei etwa sechseinhalb Prozent lag. Gleich in der zweiten Woche erzielte «Law & Order: Special Victims Unit» mit 6,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen den zweithöchsten Wert der Staffel, nachdem sich die Doppelfolge zum Auftakt sieben Tage zuvor zumindest zu Beginn noch mit 4,9 (später 6,1) Prozent begnügen musste. Auch wenn man bei den Umworbenen weiter unter dem Senderschnitt rangierte, so gesellten sich zumindest mehr Zuschauer hinzu, um die 17. Staffel zu sehen. War die Millionen-Marke in den Monaten zuvor eher die Ausnahme, sprang «Law & Order: Special Victims Unit» während der neuen Season jedes Mal über diese Marke, wenn man von der ersten Episode absieht, die vorherige Reichweiten problemlos toppte. Auch beim jungen Publikum stieg das Interesse merklich: waren in den Vormonaten ungefähr 300.000 bis 400.000 14- bis 49-Jährige bei den Wiederholungen mit von der Partie, kamen nun bis zu 590.000 zusammen.

Auch beim Gesamtpublikum stiegen dank der höheren Reichweiten die Marktanteile um knapp einen Prozentpunkt, allerdings ist der Senderschnitt in Höhe von derzeit 5,5 Prozent ein schier unerreichbares Ziel. Im Bestfall generierte «Law & Order: Special Victims Unit» 4,1 Prozent Gesamtmarktanteil und lockte zu einem anderen Zeitpunkt bis zu 1,19 Millionen Zuschauer an.

In der Endabrechnung erreichten die bisher ausgestrahlten Episoden der 17. Staffel «Law & Order: Special Victims Unit» 1,07 Millionen Zuschauer, wovon im Schnitt 0,52 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Das ernüchternde Ergebnis: seit Jahren verliert die Krimiserie an Zuspruch. Zum Vergleich: die 13. Staffel wurde vor drei Jahren auf demselben Sendeplatz noch von knapp anderthalb Millionen Zuschauern verfolgt, die Staffeln zuvor am Mittwoch von über zwei Millionen. Die Folgen der derzeit unterbrochenen 17. Staffel verbuchten bis dato durchschnittlich 5,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen und 3,7 Prozent beim Gesamtpublikum. In beiden Gruppen liegt «Law & Order: Special Victims Unit» derzeit unter den Werten der vergangenen Staffeln und müsste noch einige Wunder vollbringen, um diesen Trend umzukehren.
02.12.2016 14:00 Uhr  •  Robert Meyer Kurz-URL: qmde.de/89737