Raus aus den Quotensorgen, rein ins virtuelle Set

Nach knapp zwei Jahren ändert RTL ab kommender Woche das Erscheinungsbild von «Guten Morgen Deutschland» als Reaktion auf nicht zufriedenstellende Zuschauerzahlen.

Rolle rückwärts bei RTL am Morgen: Am Freitag wird sich das Team von «Guten Morgen Deutschland» letztmals aus dem vor knapp zwei Jahren eingerichteten realen Set senden. Mit Beginn der nächsten Woche geht es dann zurück ins virtuelle Studio 1 des Senders, aus dem auch schon «Punkt 12», «RTL Aktuell» und das «Nachtjournal» gesendet werden. RTL hatte zuletzt am Morgen mit massiven Quotenrückgängen zu kämpfen, kam teils nicht mal auf sieben Prozent in der Zielgruppe und wurde relativ regelmäßig vom «Sat.1 Frühstücksfernsehen» abgehängt.

Daher hatte Michael Wulff, Chef des zuständigen infoNetwork, schon vor Wochen im Quotenmeter.de-Interview Änderungen angekündigt: „Wir haben eine sogenannte Markenkernanalyse durchgeführt, um noch einmal genau zu hinterfragen, was unsere Zuschauer am Morgen wirklich wollen. Dabei haben wir jeden Stein umgedreht – von den Inhalten über die Präsentation bis hin zur Kulisse. An den Ergebnissen werden wir nun unser Programm ausrichten. In einem ersten Schritt verändern wir gerade unser Studio“, sagte Wulff im September und gab als Ziel aus bis zum Jahresende wieder in die richtige Spur finden zu wollen.

Das passiert nun also wieder aus dem virtuellen Set. In einer Mitteilung sagte Wulff nun: "Wie schon bei der sehr erfolgreichen Neuausrichtung des Mittagsjournals „Punkt 12“ vor zwei Jahren haben uns unsere Zuschauer bei diesem Prozess viele wertvolle Hinweise gegeben. Der Umzug ins neue Studio ist nur der erste Schritt hin zu einer Optimierung unseres Frühmagazins, weitere werden demnächst folgen.“ Eine Befragung der Zuschauer hätte ergeben, die Zuschauer wünschten sich ein geräumigeres und moderner anmutendes Set. Inhaltlich will sich «Guten Morgen Deutschland» noch mehr auf Nachrichten fokussieren. So soll die Zahl der Infoblöcke am Morgen erhöht werden. Optisch sollen Galerien im Hintergrund Panoramabilder zeigen, die dem Set somit etwas mehr Tiefe verleihen. Neben den Positionen am News-Desk soll es im Set auch eine Fläche für Studioaktionen geben und auch die Küche, die es auch jetzt im realen Set gibt, soll beibehalten werden.

Schon zuletzt hatte man immer wieder an Feinheiten gearbeitet: So wurde unter anderem das Logo der Sendung, welches anfangs in lila gehalten war, in orange getaucht.
01.12.2016 14:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/89712