YouTube: Sperrtafeln sind Vergangenheit

Der Clip-Anbieter hat sich mit der GEMA geeinigt - nach jahrelangem Streit.

“Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, für die die GEMA die erforderlichen Musikrechte nicht eingeräumt hat”, hatten Nutzer der Plattform YouTube in den vergangenen Jahren immer wieder gelesen. Diese Sperrtafel ist seit Dienstag Vergangenheit, denn YouTube hat sich mit der GEMA nun finanziell geeinigt. Der Vertrag soll auch die Zeit seit 2009 abdecken, heißt es. So erhalten Künstler eine Vergütung für die Nutzung ihrer Werke.

Der Vertrag umfasst auch den kostenpflichtigen Dienst YouTube Red, der bisher aber nur in Amerika gestartet ist. "Nach sieben Jahren zäher Verhandlungen markiert der Vertragsabschluss mit YouTube einen Meilenstein für die GEMA und ihre Mitglieder. Unserem Standpunkt, dass Urhebern auch im digitalen Zeitalter eine angemessene Vergütung zusteht, sind wir trotz aller Widerstände treu geblieben. Entscheidend ist, dass der jetzt erzielte Lizenzvertrag sowohl die Zukunft als auch die Vergangenheit abdeckt. Mit diesem Abschluss können wir unseren Mitgliedern die Tantiemen sichern”, so Thomas Theune, Direktor Sendung und Online bei der GEMA.

Christophe Muller, Head of International Music Partnerships bei YouTube: "Wir wollen sicherzustellen, dass Autoren, Komponisten und Musikverleger auch weiterhin fair bezahlt werden. Ebenso sollen unsere YouTube-Nutzer ihre Lieblingssongs genießen und neue Musik entdecken können. Wir freuen uns sehr, eine Vereinbarung mit der GEMA gefunden zu haben, die es uns ermöglicht, Einnahmen für ihre Mitglieder zu generieren und neuen Musiktalenten die Chance zu geben, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern."
01.11.2016 13:11 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/89086