Nach nur zwei Wochen muss die Familie um das weltbekannte It-Girl Kim schon wieder den Sendeplatz um 15 Uhr räumen, nachdem man diesen endgültig zum Quoten-Trümmerhaufen gemacht hat. Die Werte waren zumeist erschreckend desolat.
Die Kardashians sind gewissermaßen die lebenden Beweise dafür, dass es keiner besonderen Talente oder gar Intelligenz bedarf, um in der heutigen Medienwelt zum globalen Ruhm zu gelangen. Bereits seit 2007 begleiten Millionen US-Amerikaner die Reality-Soap «Keeping Up With The Kardashians», seit 2008 ist sie im deutschen Pay-TV auf dem weitgehend unbekannten Sender E! Entertainment Television zu bewundern, im Free-TV liefen die ersten Staffeln des Formats seit 2011 bei VIVA. Mit RTL II wagte sich in den vergangenen beiden Wochen dann auch erstmals ein relativ großer Sender an die Sendung heran - und ging damit so böse baden, dass ab kommender Woche lieber wieder alte Folgen von «Hilf mir!» aus der Mottenkiste gekramt werden, statt die Free-TV-Premiere des zehnten Durchgangs fortzusetzen. Einen Vorwurf kann man dem Privatsender dabei allerdings nicht machen, denn die Einschaltquoten waren in aller Regel schlichtweg desaströs.
Zum ersten (und gleichzeitig auch letzten) Mal machte anschließend die Donnerstagsfolge dann wirklich ernsthafte Hoffnungen auf eine Etablierung auf dem 15-Uhr-Slot des Senders, denn mit 4,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,16 Millionen jungen Fernsehenden kam man hier dem Normalniveau von RTL II schon durchaus nahe. Da jedoch die Gesamt-Reichweite mit 0,17 Millionen kaum höher ausfiel, verblieb man beim Gesamtpublikum selbst an diesem verhältnismäßig starken Tag bei viel zu schwachen 1,5 Prozent. Und zum Wochenabschluss setzte es dann gleich nochmal eine richtig böse Klatsche, da die Sehbeteiligung auf 0,09 Millionen und die damit verbundenen Marktanteile auf 0,8 Prozent aller sowie 2,0 Prozent der klassischen werberelevanten Konsumenten zurückfielen.
Durchschnittlich gelangte «Keeping Up With The Kardashians» also in den vergangenen beiden Wochen auf eine Zuschauerzahl von 0,12 Millionen, was beim Gesamtpublikum in der Tat nur einem durchschnittlichen Marktanteil von gut einem Prozent entsprach. Für eine Sendeanstalt, die in der Regel mit Werten zwischen drei und vier Prozent kalkulieren kann, ist dies natürlich viel zu wenig. Doch selbst beim jungen Publikum kann wahrlich nicht von einem großen Erfolg gesprochen werden, hier wurden nämlich im Durchschnitt ebenfalls weniger als drei Prozent generiert - RTL II kommt im Normalfall auf etwa sechs Prozent.