Die Auftaktwoche der neuen Kochshow verlief ganz sicher nicht wie geplant: Sie lief durchweg weit unter Senderschnitt und entzog auch dem «Perfekten Dinner» keine Zuschauer. Ob das neue Format überhaupt seine fünfwöchige Testphase übersteht, ist angesichts dessen fraglich.
Es hatte sich fast etwas Gewohnheit breit gemacht um 19 Uhr: Die tägliche Live-Show «Fahndung Deutschland» bescherte Sat.1 zwar stets eher unter- als überdurchschnittliche Einschaltquoten, lag mit durchschnittlich rund siebeneinhalb Prozent der werberelevanten Zielgruppe aber in einem Bereich, den man als "soeben noch akzeptabel" bezeichnen kann. Da die Werte allerdings stagnierten und das ansonsten mittlerweile durchaus starke restliche Nachmittags- und Vorabendprogramm des Senders berechtigte Hoffnungen auf mehr weckten, zeigt man mit «Kampf der Köche - Wer haut den Profi in die Pfanne?» seit dieser Woche eine neue Kochshow, die den entscheidenden Schritt nach vorne machen und nebenbei auch dem «Perfekten Dinner» weitere Zuschauer abspenstig machen sollte. Die Zwischenbilanz nach einer Woche? Ernüchternd bis verheerend.
In Panik dürften die Programmverantwortlichen dann spätestens am Mittwochmorgen verfallen sein, als die Quoten der Dienstagsausgabe vorlagen. Mit 0,74 Millionen und 3,2 Prozent ging es nämlich noch ein gutes Stück weiter bergab, in der werberelevanten Zielgruppe standen sogar nur noch indiskutable 3,8 Prozent bei 0,26 Millionen auf dem Papier. Vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen nahm die Misere somit beinahe schon historische Ausmaße an, denn unter der Woche lief es zuvor nur an zwei Abenden um 19 Uhr noch schlechter: Eine Folge «Fahndung Deutschland», die gegen den EM-Kracher Italien gegen Spanien ins Rennen ging, hatte Ende Juni nur 3,1 Prozent erreicht und das parallel zum letzten deutschen Vorrundenauftritt von Sat.1 gezeigte Spiel zwischen Ukraine gegen Polen war wenige Tage zuvor mit 0,8 Prozent sogar noch klarer durchgefallen. Mit anderen Worten: Ohne die EM wäre «Kampf der Köche» hier bereits zum Tiefpunkt des bisherigen Kalenderjahres avanciert.
Und wie erging es dem «Perfekten Dinner» zeitgleich hierzu auf VOX? Nicht signifikant schlechter als in der jüngeren Vergangenheit: Mit zumeist etwa 1,2 Millionen Fernsehenden und etwa fünf Prozent aller bzw. sechs bis sieben Prozent der umworbenen Konsumenten rangierte man zwar einmal mehr auf ziemlich mittelprächtigen Niveau, was allerdings für das Kultformat schlichtweg die Flughöhe ist, an die man sich schon seit etwas längerer Zeit zu gewöhnen hatte. Gegenüber den vergangenen Wochen tat sich aus Sicht der Quoten nicht viel, womit also auch das Ziel, dem hinkenden VOX-Flaggschiff Schmerzen zu bereiten, nicht erreicht wurde. Reichlich wenig Argumente also, die bisher für den «Kampf der Köche» sprechen.