Über den Jakobsweg zurück ins Fernsehen

Tele 5 gibt fünf früheren Gameshow-Moderatoren eine gemeinsame Plattform. Doch statt durch Unterhaltungssendungen zu führen, sollen sie über den Jakobsweg schreiten.

Kurzstatements der "Old Guys"

  • Harry Wijnvoord (67): „Man ist nur so alt, wie man sich fühlt.“
  • Jörg Draeger (70) darüber, wie er auf die Idee kam: „Ich hatte damals einen Würfel: 1 und 2 bedeutet Dschungel, 3 und 4 bedeutet Jakobsweg und 5 und 6 weder noch. Es fiel der Jakobsweg.“
  • Frederic Meisner (63): „Viele sagen der Weg macht was mit dir. Aber was?“
  • Björn-Hergen Schimpf (72): „Wandern finde ich langweilig.“
  • Karl Dall (75) darüber, weshalb er nicht mitläuft: „Schließlich habe ich bis heute ohne großen Ehrgeiz Karriere gemacht, warum soll ich damit jetzt anfangen?!"
Fünf Urgesteine des deutschen Unterhaltungsfernsehens melden sich zurück: Tele 5 hat sich auf der Welle der Gameshow-Nostalgie Jörg Draeger, Frederic Meisner, Björn-Hergen Schimpf, Harry Wijnvoord und Karl Dall geschnappt, um ihnen gemeinsame Stunden im Rampenlicht zu verschaffen. Nicht aber mittels einer neuen Unterhaltungsshow, sondern in Form eines besinnlicheren Formats: Die fünf Fernsehmacher beschreiten gemeinsam den Jakobsweg und werden dabei von TV-Kameras begleitet.

Die Sendung hört auf den Titel «OGOT – Old Guys on Tour» und hat streng genommen nur vier Teilnehmer: Draeger, Meisner, Schimpf und Wijnvoord. Dall wird sich bloß als Reiseleiter verdingen. Die Ausstrahlung erfolgt laut Tele 5 bereits ab dem 17. September immer samstags bis mittwochs zu variierenden Sendezeiten. Bereist wird der sogenannte „Camino Francés“ von Somport in den Pyrenäen nach Santiago de Compostela. Ziel des Quintetts (oder eben doch nur Quartetts) ist es, mindestens 500 Kilometer des über 800 Kilometer langen Weges zu Fuß hinter sich zu bringen.

Die Idee zum innerhalb von 12 Episoden abgewickelten, schon im Februar des Jahres entstandenen Formats kam von Jörg Draeger, der den Weg zuvor bereits neun Mal gegangen ist. Die Beweggründe seiner Kollegen, an diesem Wagnis teilzunehmen, sind unterschiedlicher Natur. So erklärt der Atheist Schimpf, dass er hofft, so die Pilgerer verstehen zu können: „Es interessiert mich, warum jährlich 250 000 Menschen den Jakobsweg gehen.“ Wijnvoord wiederum testet seine eigene Belastungsfähigkeit: „Dieser Weg wird mich an meine körperlichen Grenzen bringen. Wenn man sich selber gut überwacht – dann ist meine Diabetes absolut kein Hinderungsgrund.“

08.09.2016 11:07 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/87975