Erst am Donnerstag wurde nach langer Wartezeit Homer Simpsons neue Stimme enthüllt - die bereits am kommenden Dienstag ihren Einstand feiert. Zumindest am Vorabend könnte die Euphorie aber größer sein, zuletzt fuhr man häufig nur einstellig.
Wochen und Monate lang ließ ProSieben seine Zuschauer bewusst im Ungewissen bezüglich der Frage, wer denn künftig hierzulande Homer Simpson synchronisieren wird - gewiss kein leichtes Unterfangen in Zeiten des Internets, wo nicht selten Informationen und künstlerische Werke gegen den Willen der Verantwortlichen an die Öffentlichkeit gelangen. Am Donnerstag gelang es dann auch nicht mehr, das Engagement von Christoph Jablonka weiter geheim zu halten (wir berichteten). Während für dessen Primetime-Auftakt am kommenden Dienstag wahre Topwerte zu erwarten sind, hatte die Geheimniskrämerei auf die Vorabend-Ausstrahlung der «Simpsons» jedoch keinen nennenswerten Effekt: Immer wieder musste man sich hier zuletzt mit einstelligen Werten begnügen, vor allem gegen Olympia tat man sich zuletzt ziemlich schwer.
In der zweiten Olympia-Woche sah es da schon etwas anders aus: Nur noch zwei Folgen erzielten mit gut zwölf Prozent noch wirklich starke Marktanteile, oftmals verharrte man in der grauen Quotenmasse zwischen zehn und elf Prozent und nicht selten wurden sogar nur rund neun Prozent verbucht. Positiv formuliert könnte man sagen, dass die «Simpsons» ohne allzu dramatische Verluste diese 16 Tage hinter sich gebracht haben. Meint man es hingegen weniger gut mit ihnen, kann darauf verwiesen werden, dass die Geschichten aus Springfield in der jüngeren Vergangenheit selten so schwach performten wie zuletzt. Und sogar ohne attraktives Sport-Gegenangebot musste man am vergangenen Dienstag sehr maue 9,8 Prozent Marktanteil hinnehmen, am Donnerstag und Freitag blieben sogar alle vier gezeigten Folge in der Einstelligkeit hängen. Mit anderen Worten: Die Hälfte der zehn Episoden verfehlten den Senderschnitt eindeutig.
Dass die «Simpsons»-Euphorie in diesen Tagen allerdings durchaus größer sein könnte, zeigte sich zuletzt auch am Dienstagabend, wo ProSieben gleich sechs alte Folgen zeigte. Gegen Live-Sport hatte man damit wenig zu melden und verharrte fast ausnahmslos in der Einstelligkeit, in dieser Woche lief es mit Werten auf Höhe des Senderschnitts zwar wieder besser, aber eben auf gar keinen Fall euphorisierend. Vielleicht aber liegt hier auch der Grund für die eher mäßige Resonanz: Mit gleich 20 Ausstrahlungen pro Woche versuchte sich der Sender mit einer äußerst üppigen Dosis und übersättigte die Fans eventuell ein wenig. Für den kommenden Dienstag dürfte dies jedoch kaum von Belang sein - schließlich hat man hier ja dann auch wirklich einmal Neues zu bieten, indem Jablonka seine Homer-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen hat. Unkritisch wird das «Simpsons»-Publikum dessen Performance gewiss nicht begleiten.