Bald ist Schluss mit ZDFkultur. In unserem Quoten-Wochenrückblick verraten wir, warum ZDFkultur noch kein Scheintoter und wieso Rosenheim beliebter ist als Dresden und Berlin.
Von manchen spöttisch schon als seit über drei Jahren noch zuckender Zombie bezeichnet: ZDFkultur wird am 30. September seinen Sendebetrieb einstellen. Der Kanal weicht dann dem neuen Jugendangebot von ARD und ZDF, das ab Oktober hauptsächlich online verbreitet wird. ZDFkultur hingegen hatte sich zuletzt schon nur noch als Abspielstation ganz alter Inhalte erwiesen, dafür aber doch recht gute Zuschauerzahlen geholt. Zum Beispiel vergangenen Montag; «Disco» kam da ab 19.30 Uhr auf im Schnitt 0,21 Millionen Zuschauer, die zuvor gesendete «Hitparade» holte 0,17 Millionen Zusehende ab drei Jahren vor die Geräte. Somit lag man am Vorabend auf Augenhöhe mit dem quicklebendigen DMAX, das ab 19.30 Uhr «Die Gebrauchtwagen-Profis» im Programm hatte und damit 0,22 Millionen Leute in seinen Bann zog.
Zurück aus der Sommerpause, zurück bei alten Problemen. Der montags gezeigte «Kicker Talk» bei Eurosport hat sein Publikum nach wie vor noch nicht gefunden. Zum Saisonstart gab es zudem wieder eine neue Sendezeit. Diesmal wollte Eurosport der Sendung Schwung verleihen, in dem man sie im Anschluss an ein Testspiel von Borussia Dortmund zeigte – und darin auch intensiv über die gelb-schwarzen sprach. Aber auch das klappte nicht wirklich. Der Kick der Tuchel-Elf beim SV Sandhausen holte ab 18 Uhr rund 60.000 Zuschauer ab drei Jahren, die ab 20 Uhr gezeigte Talkshow mit Moderator Marco Hagemann dann gerade einmal 50.000. Immerhin: Fast alle Zuschauer blieben dran. Das ist aber Freude auf niedrigem Niveau.
Ungewohnter Ausgang des Pay-TV-Quotenduells am vergangenen Montagabend, aber einer, der Sky vielleicht darin bestätigt, die nicht-exklusiven Zweitligaspiele an diesem Tag nicht mehr mit ganz so viel Aufwand zu fahren. Nur rund 90.000 Leute ab drei Jahren wollten zur besten Sendezeit das Spiel zwischen Union Berlin und Dynamo Dresden sehen. 0,3 Prozent insgesamt und 0,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren die nicht gerade prickelnde Ausbeute. Parallel war auf der Sky-Plattform sogar eine Uralt-Wiederholung gefragter.