Quotencheck: «Versicherungsdetektive»

Die «Versicherungsdetektive» kommen zwar nicht mehr an die Werte von einst heran, waren 2016 jedoch stärker als im Vorjahr.

Seit jeher sind die «Versicherungsdetektive» bei RTL Füllmaterial für die sonst recht quotenschwache Sommerpause. Als die Reality Doku vor nunmehr sieben Jahren mit ihrer Pilotfolge grandiose 19,0 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe einfuhr, war die Grundlage für viele weitere Episoden geboren. Direkt schob man die Sendung vom 19.05 Uhr-Sendeplatz in die Primetime um 21.15 Uhr. Dort fuhren die Staffeln 19,2 und 17,3 Prozent Marktanteil ein – doch im vierten Jahr trübte sich der Gesamteindruck, wenngleich die durchschnittlichen 14,8 Prozent noch über dem Senderschnitt lagen. 2013 berappelten sich die «Versicherungsdetektive» auf ihrem neuen 21.15 Uhr-Sendeplatz am Montag wieder auf sehr gute 15,5 Prozent bei den Umworbenen.

Doch bereits in der nächsten Staffel machte sich Ernüchterung breit. Plötzlich verlor das Format in seiner sechsten Staffel über vier Prozentpunkte und kam nunmehr nur noch auf 11,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Die durchschnittliche Reichweite der drei Folgen sank um 750.000 Zuschauer auf 2,28 Millionen. RTL reagierte prompt und entzog den Detektiven das Primetime-Recht. Der neue Sendeplatz: Sonntag, 19.05 Uhr – und die steigenden Zuschauerzahlen gaben dem Sender recht. Die vier Folgen der siebten Staffel verzeichneten im Schnitt 2,47 Millionen Zuschauer, wobei 1,12 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. In der werberelevanten Zielgruppe durchbrach der durchschnittliche Marktanteil wieder den Senderschnitt nach oben und landete bei guten 14,1 Prozent. Beim Gesamtpublikum bewegte sich «Versicherungsdetektive» mit 10,2 Prozent im Bereich des RTL-Schnitts.

Auch in diesem Jahr merkte man dem Format an, dass ihm der neue Sendeplatz am sonntäglichen Vorabend durchaus zusagt. Gleich zu Beginn der mittlerweile achten Staffel verzeichnete «Versicherungsdetektive» bei RTL mit 3,07 Millionen Zuschauern die höchste Reichweite seit dem Jahr 2013. Höher hinaus ging es während der Staffel jedoch nicht mehr, in der Folgewoche sank die Zuschauerzahl sogar auf den zweittiefsten Wert der Staffel (2,26 Mio.). Danach stieg dieser Wert wieder auf 2,53 und 2,81 Millionen, jedoch fiel die Sendung während der fünften Folge auf ihr Staffeltief in Höhe von 2,22 Millionen Zuschauern.

Beim jungen Publikum machte sich dieses Reichweiten-Tief nicht bemerkbar. Hier verzeichnete die Sendung während der fünften Folge mit 1,01 Millionen Zuschauern zwar den zweitniedrigsten Wert der Staffel. Jedoch standen an diesem Tag (10.07.16) auch sehr gute 15,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen auf dem Papier – nach dem Staffelstart (15,6%) der zweitbeste Wert des Jahres. Viel größere Probleme hatten die Detektive während der zweiten und dritten Episode der Staffel. Man kämpfte sogar mit dem Senderschnitt, da «Versicherungsdetektive» nur 12,9 und 12,8 Prozent Marktanteil generierte. Somit war die danach folgende zweimonatige Pause eine nicht ganz verkehrte Entscheidung: die Sendung erholte sich im Juli und erzielte ansehnliche 15,3 und eben erwähnte 15,6 Prozent. Zum Schluss standen nochmal etwas schwächere 14,2 Prozent zu Buche.

In der Endabrechnung verzeichnete die achte Staffel «Versicherungsdetektive – Der Wahrheit auf der Spur» bei RTL 2,56 Millionen Zuschauer, wovon 1,11 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Somit rangierte die 2016er-Staffel ungefähr auf dem guten Niveau des Vorjahres. Beim Gesamtpublikum übertrumpfte die Reality Doku den Senderschnitt mit durchschnittlich 10,6 Prozent Marktanteil. Dasselbe gelang ihr bei den klassisch Umworbenen, jedoch mit deutlich größerem Abstand: 14,4 Prozent Marktanteil erzielte «Versicherungsdetektive» während dieser Staffel und lag damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Zum Vergleich: das in der Juni-Pause gezeigte «Bauer sucht Frau – Das Leben ist (k)ein Ponyhof» kam auf demselben Sendeplatz nur auf durchschnittlich 13,1 Prozent Marktanteil.
28.07.2016 14:00 Uhr  •  Robert Meyer Kurz-URL: qmde.de/87130