Quotencheck: «Morgenmagazin»

Anders, als bei der privaten Konkurrenz, läuft es für das gemeinsame Frühprogramm von ARD und ZDF weiterhin ordentlich.

Im September 1987 begann hierzulande mit dem 2013 neu aufgelegten «Guten Morgen Deutschland» die Geschichte des Frühstücksfernsehens – wobei der Pionier RTL aktuell düsteren Zeiten entgegenblickt, wie Quotenmeter.de am Mittwoch in einem weiteren Quotencheck analysierte. Deutlich erfolgreicher zieht das gemeinsame Frühprogramm von ARD und ZDF seine Runden. Auch wenn es zu einzelnen Ereignissen bereits zuvor Formate am Morgen gegeben hatte, entschieden sich die öffentlich-rechtlichen Sender erst nach dem Erfolg frühmorgendlicher Berichterstattung anlässlich des Zweiten Golfkriegs, ab Sommer 1992 auf Frühstücksfernsehen zu setzen.

Der folgende Quotencheck betrachtet die 52 zwischen dem 2. Mai und 14. Juli gezeigten Ausgaben des «Morgenmagazins». Die Verantwortung für die Produktion liegt in wöchentlichem Wechsel bei beiden Sendern, die Ausstrahlung erfolgt stets zeitgleich. Aus diesem Grunde entsprechen die dieser Analyse zugrundeliegenden Zahlen den addierten Werten von ARD und ZDF.

Die erste betrachtete Ausgabe erreichte am 2. Mai 0,79 Millionen und 19,1 Prozent aus dem Gesamtpublikum. Die jüngeren Fernsehenden interessierten sich zu 0,20 Millionen und 12,1 Prozent für das gemeinsame Programm von ARD und ZDF. Am Folgetag übersprang das «Morgenmagazin» die Hürde von zwanzig Prozent und lockte 0,88 Millionen und 21,2 Prozent aller Fernsehenden an. Davon waren 0,22 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren, sie generierten 13,3 Prozent. Mit 9,5 bzw. 9,4 Prozent lag der addierte Marktanteil in dieser Zuschauergruppe am 10. und 11. Mai im einstelligen Bereich, auch insgesamt war das Interesse an diesen Tagen bei Einschaltquoten von 19,6 bzw. 18,3 Prozent eher verhalten.

Die schwächsten Werte im untersuchten Zeitraum erreichte das «Morgenmagazin» am 26. und 27. Mai. Zunächst wurden am Donnerstag 0,63 Millionen und 15,4 Prozent aller Fernsehenden gemessen, bei den Jungen kamen ARD und ZDF auf 7,8 Prozent, generiert von 0,13 Millionen. Rund 24 Stunden später verfolgten 0,64 Millionen und 17,2 Prozent des Gesamtpublikums die Freitagsausgabe, bei den 14- bis 49-Jährigen durften die Sender 0,12 Millionen und 7,9 Prozent verbuchen. Dabei handelte es sich gleichzeitig um die bis heute letzten Ausstrahlungen, die insgesamt weniger als zwanzig Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren erreichten.

Die höchste Zuschauerzahl zwischen dem 2. Mai und 14. Juli wurden am 13. Juni erreicht, als 1,02 Millionen einschalteten und ausgezeichnete 24,8 Prozent generierten. Mit 0,32 Millionen wurde auch bei den Jungen der entsprechende Höchstwert ermittelt, er entsprach hervorragenden 18,7 Prozent. Höhere Marktanteile wurden nur am 27. Juni ermittelt, als eine vom Ersten verantwortete Montagsausgabe 25,2 Prozent aus dem Gesamtpublikum vor die beiden Sender lockte. Generiert wurde diese Zahl von 0,96 Millionen Interessierten, von denen 0,32 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren alt waren. Dies wiederum bedeutete eine Einschaltquote von 20,2 Prozent.

Im Durchschnitt sprachen die zwischen dem 2. Mai und 14. Juli ausgestrahlten Ausgaben des «Morgenmagazins» auf beiden Sendern gemeinsam 0,83 Millionen und 21,4 Prozent aller Fernsehenden an. Aus den Reihen der Jungen sahen die 52 Sendungen 0,22 Millionen und 14,0 Prozent. Das entsprach in etwa dem addierten Senderschnitten von ARD und ZDF: In der TV-Saison 2015/16 erreichte ersterer Sender durchschnittlich 11,6 Prozent insgesant und 6,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen, letzterer 12,4 bzw. 5,8 Prozent. Angesichts der im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit gestiegenen Zahlen können diese Werte als Erfolg betrachtet werden.
22.07.2016 14:00 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/87009