Am Dienstag ist Stichtag. Die für die Sender so wichtige MA II steht an. In drei Regionen in Deutschland wird es diesmal besonders spannend. Alle Details…
Zwei Mal im Jahr werden in Deutschland die Radio-Quoten ermittelt. Anders als beim Fernsehen, wo die Macher jeden Morgen quasi die Quittung für das Programm bekommen, passiert das im Radio im März und im Juli. Ermittelt werden die Hörerzahlen über umfangreiche Telefonumfragen von unabhängigen Meinungsforschungsinstituten. Diese Umfragen werden in zwei Wellen durchgeführt. Eine erstreckt sich von Januar bis Mai, eine weitere von September bis Anfang/Mitte Dezember.
Kuriose Geschichte: Eigentlich war Daniel Fischer seit vielen Jahren das Aushängeschild des Privatsenders FFH. Als Morgenmann zählte er zu den Radiomachern in Hessen mit den besten Quoten. Und dann kam der öffentlich-rechtliche Konkurrenz hr3, bei dem schon vor einem Jahr einiges im Umbruch war und kaufte dem privaten Sender einfach seinen wertvollsten Mann weg. Seit Anfang 2016 macht Fischer nun eine nach ihm benannte Morning-Show im öffentlich-rechtlichen Radio. Irgendwas aber schien nicht so zu laufen – wegen unterschiedlicher Auffassungen geht man nun wieder getrennte Wege. Fischer kehrt zu FFH zurück, dort allerdings nicht mehr in den Morgen. Erste Auswirkungen dieser Personalie können aus der neuen MA ablesbar sein. Zuletzt hatte FFH mit einem Plus von 8,3 Prozent an Hörern und 586.000 klar die Nase vorn in Hessen. Hr3 landete bei 321.000 und freute sich über rund fünf Prozent mehr Zuhörer.
Ja, da haben einige in Berlin zwei Mal hingeschaut: Richtig: Der Berliner Rundfunk 91.4 war im März einer der großen MA-Gewinner. Von 98.000 Hörern in der durchschnittlichen Stunde ging es auf 139.000 nach oben – das war ein Plus von 41,8 Prozent. Weil die Werte zuvor zwar leicht steigend, aber doch halbwegs stabil waren, lässt das auf eine extrem starke Herbstwelle 2015 schließen, die den Kanal nun noch zusätzlich weiter beflügeln könnte. Kommt hier also die nächste Überraschung? Radio Berlin 88,8 hatte man schon überholt, Spreeradio und rs2 auch. BB Radio hingegen, das binnen einem Jahr rund 300.000 Hörer verlor, lag zuletzt mit 145.000 Hörern noch klar vor der 91.4 – bleibt das auch so? Oder kann der Berliner Rundfunk sogar auf Tuchfühlung mit den ganz großen gehen? 104.6 RTL, das binnen eines Jahres knapp 500.000 Hörer verlor, kam zuletzt noch auf 161.000 in der durchschnittlichen Stunde, Antenne Brandenburg landete mit Verlusten bei noch knapp 200.000.