Kritikerportale lassen nichts Gutes erahnen: Weil die Qualität von «The 100» nicht mehr und die vom «Criminal Minds»-Ableger von Anfang an nicht passt, könnten hohe Serienquoten demnächst selten werden.
Wer erinnert sich noch an den letzten ganz großen Serienhit in Deutschland? Freilich – um in die Sterne greifen zu können, muss man da zehn Jahre zurückgehen, als «Dr. House» noch für 30 Prozent Marktanteil gut war und «NCIS» und «CSI» für um die 20 Prozent. Das will heute aber kein Sender mehr von den Serien. Da freut man sich schon über klar überdurchschnittliche Marktanteile in der klassischen Zielgruppe. Doch immer mehr Formate scheiterten jüngst. «Empire», der US-Quoten-Megahit ist da nur ein prominentes Beispiel. Die Liste an Serienenttäuschungen ließe sich mit «Blue Bloods», «Agents of Shield», «Zoo» und weiteren Hollywood-Produktionen fortsetzen.
Und so lässt sich mancher Quotenflop eben auch auf inhaltlicher Basis erklären: Das viel gefeierte «Under the Dome» etwa, das mit weit über 20 Prozent Marktanteil startete, dann aber noch während Staffel eins auf unter 15 Prozent fiel, schnitt bei den Usern mit einer Zustimmung von rund 60 Prozent schon nicht sonderlich rosig ab. Die Serie verlor dieser Bewertung zufolge in Staffel zwei aber deutlich und rappelte sich auch während des dritten Durchgangs kaum mehr auf. Wenig verwunderlich also, dass allenfalls mittelprächtige Qualität am Ende in Staffel drei nur noch zu einstelligen Quoten führte.
Ähnliches hat Sat.1 zu befürchten. Der Ableger von «Criminal Minds» mit dem Beinamen «Beyond Borders» kommt in der Beliebtheit bei Weitem nicht an das Original heran – er ist sogar eine der schwächsten neuen Serien nach diesem Messwert: Auch hier vergaben die User im Schnitt 41 von 100 Punkten – Kritiker übrigens gar nur 28. Ebenfalls auf mittelmäßigen Niveau hat sich in diesem Bereich das ebenfalls in Sat.1 geplante «Blindspot» mit 66 und die kommende RTL-Dienstags-Serie «Shades of Blue» (63) geschlagen.
Richtig gute Bewertungen haben hingegen Formate wie «American Crime Story» oder «Lucifer» abgeräumt. Während Zweiteres erst einmal exklusiv zu Amazon wandert, soll die Ryan-Murphy-Serie nach Vorbild von «American Horror Story» ihre Premiere bei ProSiebenSat.1 feiern. Ein genauer Sender steht für das Kriminalformat nicht fest. Die schlechte Nachricht in diesem Zusammenhang für die Serienmacher ist. Die Tatsache, dass man in Sachen Usercritic bei 85 landete, muss nicht zwingend starke Quoten zur Folge hatten.«Homeland» lag während der ersten beiden Staffeln auf ähnlichem Niveau und stürzte spätestens nach Staffel eins in weniger geliebte Quotengefilde, «House of Cards» mit einer Wertung von 90 war nie massentauglich.