EM im Ersten: Vorabend-Partie überzeugt, ohne zu begeistern

Selbstredend war auch die Partie zwischen Wales und Nordirland ausreichend, um ab 18 Uhr klarer Tagessieger zu werden. Doch ein Quoten-Spektakel allererster Güte war das Briten-Duell nun nicht.

Weitere Aufteilung der Achtelfinals

Das ZDF zeigt sämtliche drei Sonntagsspiele (unter anderem Deutschland gegen die Slowakei um 18 Uhr), die ARD hingegen die beiden Montagspartien. Damit liegt das Übergewicht im Achtelfinale klar beim Zweiten, das insgesamt fünf Mal ran darf - inklusive des aller Voraussicht nach quotenstärksten Spiel der Deutschen.
Wenige Stunden nach dem Brexit-Votum bekam das deutsche Publikum weitaus weniger traumatisierende, allerdings auch ungleich weniger spannende Impressionen aus dem Vereinigten Königreich frei Haus geliefert: Eine der Sensationsmannschaften der Vorrunde schlechthin, Wales, trat gegen die ebenfalls respektabel performenden Nordiren in den fußballerischen Wettstreit um den Einzug ins Viertelfinale - die Partie wurde um 18 Uhr angepfiffen und war die Einzige, die am Samstag im Ersten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dieses Angebot hielten 8,90 Millionen Menschen für einen ausreichenden fußballerischen Leckerbissen, um ihn mit ihrem Konsum zu goutieren. Einher ging damit ein Marktanteil von 41,0 Prozent, beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren wurden klar bessere 48,0 Prozent bei 3,43 Millionen verzeichnet.

Die Rahmenberichterstattung des einzigen bereits nach 90 Minuten entschiedenen Spiels vom Samstag, die sicherlich auch dazu diente, möglichst schnell möglichst viele Menschen vom ZDF wegzulocken, hatte ab 17:20 Uhr keinen ganz so leichten Stand wie an manch anderen Tagen und musste sich mit 3,36 Millionen Zuschauern und 16,5 Prozent des Gesamtpublikums bzw. 17,7 Prozent der Jüngeren zufrieden geben. Die «Tagesschau» sahen anschließend ab 20 Uhr dann 10,20 Millionen Fernsehende, was wahrlich höchst respektablen 39,3 bzw. 37,9 Prozent entsprach.

Am Abend dann musste sich ein «Donna Leon»-Doppelpack mit König Fußball messen, der dann nämlich im Zweiten zu sehen war. Was um 20:15 Uhr mit «Auf Treu und Glauben» in Anbetracht von 4,48 Millionen und 15,4 Prozent noch richtig gut gelang, fiel ab 21:45 Uhr mit «Das Gesetz der Lagune» ungleich schwerer, das nicht mehr über 9,7 Prozent bei 2,81 Millionen hinaus kam. Ähnlich sah es bei den Jüngeren mit 7,2 und 3,8 Prozent bei maximal 0,70 Millionen aus.
26.06.2016 09:01 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/86440