Der Sportspartensender wird nach aktuellem Stand ab Sommer 2017 nicht mehr freitag- und sonntagabends über die zweite Liga berichten. Entsprechende Rechte hat Sport1 nicht erhalten. Ein Blick auf die Quoten der Sendung verrät, wie schwer dieser Verlust wiegen würde.
Es war nicht weniger als die Überraschung der Rechtevergabe der Bundesliga in der vergangenen Woche. Schon einigen Stunden vor der Bekanntgabe durch DFL-Chef Christian Seifert war kolportiert worden, dass sich bei den kleinen Zweitliga-Verträgen eine Überraschung auf tun könnte. Hielt man einen neuen Partner-Sender da noch für möglich, herrschte am vergangenen Donnerstag um 14 Uhr Gewissheit: Sport1 hat den Zuschlag für die Free-TV-Erstverwertung am späten Freitagabend und am Sonntag um 19 Uhr nicht bekommen. Die vorliegenden Angebote hatten die Erwartungen der Liga nicht erfüllt, weshalb die Rechte erst später vergeben oder gar noch einmal gänzlich neu ausgeschrieben werden, wie Ligachef Christian Seifert zur Verwunderung der anwesenden Journalisten erklärte.
Sport1 gilt somit aktuell als großer Verlierer der Rechtevergabe. Sicher weg sind auch die Audio-Rechte im Broadcast-Bereich (Sport1.FM wird von Amazon abgelöst) und auch die Live-Spiele aus dem Fußballunterhaus am Montagabend laufen nur noch bis Sommer 2017 beim Sportspartensender. Danach sind sie exklusiv bei Sky zu sehen. Zurück aber zu den Highlight-Paketen der zweiten Liga, die seit einer gefühlten Ewigkeit bei Sport1 beheimatet ist. Es ist schwer auszumalen, was genau passiert ist. Während Sport1 ausdrücklich betont, dass Bilder aus der zweiten Liga auch im erworbenen Paket für die Sendung «Bundesliga pur» am Sonntagmorgen enthalten sind, bleibt festzuhalten, dass für den Sender nur noch ein Paket herausgesprungen ist.
Auf der anderen Seite muss gesagt werden, dass die «Hattrick»-Sendungen wahrlich kein wirklicher Quotenbringer waren. Die Freitagabend-Zusammenfassungen holten zwischen März und Mai im Schnitt gerade einmal 1,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und übertrafen den Mittelwert des Senders damit lediglich minimal. Die Reichweiten insgesamt waren so schlecht aber nicht: 0,43 Millionen Leute sahen zu. Beflügelt wird dieser Wert aber vom Saisonendspurt. Am letzten Zweitliga-Freitag der zurückliegenden Saison generierten die Highlights der Spiele bei Sport1 0,57 Millionen Zuseher.