SportCheck: EM-Start erdrückt Formel 1-Quoten nicht

Es ist Europameisterschaft und die Quoten legten los wie die Feuerwehr - zum Leidwesen der Formel 1? Bei uns gibt es die EM-Wochenvorschau: Wer kommentiert Deutschland? Dazu Handball & Radsport!

Spruch der Woche


"Das war so klar, kaum kommentiert eine Frau, wird gebasht. Frauen können übrigens auch Autofahren, Ärztin und Flugzeuge fliegen."
(Ein treffender Twitter-Kommentar von @misathropin zum Debüt von Claudia Neumann als Kommentatorin bei der EM)

Thema der Woche: Endlich EM!


Highlights der kommenden Woche

  • täglich: Fußball-Europameisterschaft (sieht Haupttext)
  • täglich, verschiedene Zeiten: Tennis, ATP-Turnier Halle (Eurosport)
  • Dienstag, 20.00 Uhr: Leichtathletik: Meeting in Luzern (Eurosport)
  • ab Mittwoch, verschiedene Zeiten: Le Mans, 24-Stunden-Rennen (Eurosport)
  • ab Donnerstag, verschiedene Zeiten: Golf, US Open (Sky)
  • ab Freitag: Formel 1, Großer Preis von Europa (RTL & Sky)
Am Freitag war es endlich so weit: Die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich öffnete mit einer gelungenen Show im ZDF ihre Pforten. Ab 19.23 Uhr waren 5,04 Millionen Zuschauer (21,6%) beim Gesamtpublikum bei den Vorberichten am Start. Zur Eröffnungszeremonie waren es ab 20.41 Uhr schon 11,40 Millionen (39,1%).

Um 21.01 Uhr zeigte das ZDF dann mit Bela Réthy am Mikrofon das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Frankreich und Rumänien, das die Franzosen mit 2:1 etwas glücklich für sich entschieden. Bei den Mainzern konnte man sich über 15,47 Millionen Fans freuen (tolle und satte 50,0%). Selbst bei den Jüngeren 6,18 Millionen (54,1%) dabei.

Samstag ging es ebenfalls im ZDF ungebremst mit drei Spielen weiter. Um 15.00 Uhr versammelten sich für das Duell Albanien gegen Schweiz (0:1) 5,23 Millionen (40,0%). Bei den Jüngeren waren es 2,03 Millionen (42,7%).

Ab 18.00 Uhr waren es bei Wales gegen Slowakei (2:1) immerhin schon 7,58 Millionen (40,5%) und 2,82 Millionen (45,1%) bei den Jüngeren. Dieses Spiel brachte übrigens das Debüt einer Frau als Kommentatorin eines EM-Spiels - Claudia Neumann lieferte eine souveräne Leistung, die zwar in den sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert wurde, stand aber ihren männlichen Kollegen in nichts nach.

Das Topspiel des Tages stieg ab 21.00 Uhr bestritten dann England und Russland – und boten ein 1:1, das nicht von den Sitzen reißen konnte. Dennoch waren 12,35 Millionen Interessierte vor dem TV (42,5%). Bei den Jüngeren reichte es zu 4,89 Millionen (49,2%).

Der Live-Sonntag im Ersten stand im Zeichen des ersten Auftritts der deutschen Mannschaft. Vorher spielten jedoch um 15.00 Uhr noch die Türkei gegen Kroatien (0:1). 8,40 Millionen (44,2%) waren dabei. 44,3 Prozent Marktanteil wurden bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen.

Ab 18.00 Uhr kam es zum Duell innerhalb der deutschen Gruppe zwischen Polen und Nordirland, das mit 1:0 an die Polen ging. 10,73 Millionen (39,7%) stimmten sich hier bereits auf das Deutschland-Spiel ein.

Um 21.00 Uhr wurde es dann langsam kribbelig – das Löw-Team erwischte einen glänzenden Start ins Turnier und gewann mit Gerd Gottlob am Mikrofon 2:0 gegen die durchaus starke Ukraine. Gottlob bot dabei eine solide Leistung, im Studio sorgten Opdenhövel & Scholl für gute Laune und stimmige Analysen.

26,57 Millionen Fans waren dabei (68,5%). Bei den Jüngeren lag der Marktanteil bei 74,9 Prozent. Im Vergleich zum deustchen EM-Auftakt vor vier Jahren fehlte gut eine Million, die Verluste im Marktanteil lagen zwischen 4 und 6 Prozent für beide Werte. Den WM-Start vor zwei Jahren hatten in der Zielgruppe gar über 80 Prozent verfolgt.

Wochenvorschau:

Montag, 13.06.
15.00 Uhr: Spanien - Tschechien (Gruppe D, live ARD, Kommentar: Tom Bartels)
18.00 Uhr: Irland - Schweden (Gruppe E, live ARD, Kommentar: Gerd Gottlob)
21.00 Uhr: Belgien - Italien (Gruppe E, live ARD, Kommentar: Steffen Simon)

Dienstag, 14.06.
15.00 Uhr: Österreich - Ungarn(Gruppe F, live ZDF, Kommentar: Oliver Schmidt)
18.00 Uhr: Portugal - Island (Gruppe F, live ZDF, Kommentar: Béla Réthy)

Mittwoch, 15.06.
15.00 Uhr: Russland - Slowakei (Gruppe B, live ARD, Kommentar: Gerd Gottlob)
18.00 Uhr: Rumänien -Schweiz (Gruppe A, live ARD, Kommentar: Steffen Simon)
21.00 Uhr: Frankreich - Albanien (Gruppe A, live ARD, Kommentar: Tom Bartels)

Donnerstag, 16.06.
15.00 Uhr: England - Wales (Gruppe B, live ZDF, Kommentar: Béla Réthy)
18.00 Uhr: Ukraine - Nordirland (Gruppe C, live ZDF, Kommentar: Martin Schneider)
21.00 Uhr: Deutschland – Polen (Gruppe C, live ZDF, Kommentar: Oliver Schmidt)

Freitag, 17.06.
15.00 Uhr: Italien - Schweden (Gruppe E, live ZDF, Kommentar: Claudia Neumann)
18.00 Uhr: Tschechien - Kroatien (Gruppe D, live ZDF, Kommentar: Martin Schneider)
21.00 Uhr: Spanien - Türkei (Gruppe D, live ZDF, Kommentar: Oliver Schmidt)

Samstag, 18.06.
15.00 Uhr: Belgien - Irland (Gruppe E, live ARD, Kommentar: Steffen Simon)
18.00 Uhr: Island - Ungarn (Gruppe F, live ARD, Kommentar: Tom Bartels)
21.00 Uhr: Portugal - Österreich (Gruppe F, live ARD, Kommentar: Gerd Gottlob)

Sonntag, 19.06.
21.00 Uhr: Schweiz - Frankreich (Gruppe A, live ZDF od. Sat1, Kommentar: Réthy od. Küpper)
21.00 Uhr: Rumänien - Albanien (Gruppe A, live ZDF od. Sat1, Kommentar: Réthy od. Küpper)

Formel 1 in Kanada


Parallel zur EM musste sich auf RTL und Sky auch die Formel 1 behaupten – da das aktuelle Rennen in Kanada stattfand, gab es dort vor Ort jedoch vermutlich keine größeren Berührungspunkte mit unserem europäischen Event.

Zuletzt hatte Nico Rosberg seine grandiose Form bekanntlich ein wenig verloren und musste erst Max Verstappen und dann Teamkollege Lewis Hamilton den Platz ganz oben auf dem Treppchen überlassen. Hamilton konnte sich bis auf 24 Punkte an den Deutschen heranpirschen.

Das Qualifying am Samstag lief bei RTL ab 19.00 Uhr vor indiskutablen 1,58 Millionen Fans (7,3%) und sorgte somit nur für 72% des aktuellen Senderschnitts. Bei den Umworbenen waren 400.000 (5,7%) dabei - nicht einmal halber Senderschnitt.

Die Pole ergatterte Lewis Hamilton vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Dahinter: Vettel, Ricciardo, Verstappen und Räikkönen. Die Red Bull-Piloten mischten also weiter kräftig mit im Konzert der Großen. Die anderen Deutschen landeten auf den Plätzen 9 (Hülkenberg) und 18 (Wehrlein). Im Rennen setzte sich zum zweiten Mal hintereinander Lewis Hamilton durch - vor Vettel, Bottas, Verstappen und Rosberg, der somit erneut an Boden auf seinen Teamkollegen verlor. Hülkenberg (8.) und Wehrlein (17.) komplettierten das deutsche Ergebnis.

Das Rennen musste sich dann wie das Qualifying gegen die parallel laufende EM behaupten - keine einfache Angelegenheit.
Dennoch zog sich RTL mit im Schnitt 3,81 Millionen Fans (14,5%) gut aus der Affäre – 2015 fiel die Reichweite mit 4,45 Millionen gar nicht viel besser aus.

Sport-Box


Täglich war Eurosport diese Woche zu verschiedenen Zeiten live mit dem Tennis-ATP-Turnier aus Stuttgart für die Fans da – die Reichweiten pendelten um die 100.000 Interessierte.

Interessanter war da scheinbar schon der Radsport. Mit dem Critérium du Dauphiné setzte es fast täglich bessere Werte. Das Etappenrennen gilt neben der Tour de Suisse als das wichtigste Vorbereitungsrennen für die Tour de France. Letzter und einziger deutscher Gewinner war übrigens 1997 Udo Bölts. Zwischen 140.000 und 190.000 Radsportfans waren dennoch vor der Flimmerkiste konstant mit dabei. Den Bestwert von 190.000 Zuschauern erzielte man dabei am Dienstag und Mittwoch.

Am Mittwoch versammelten sich immerhin 260.000 Fans, um ab 18.55 Uhr das Handball-Länderspiel zwischen Deutschland und Russland bei Sport1 zu verfolgen.

Knapp dahinter reihte sich ebenfalls auf Sport1 die BBL mit ihren Play-Offs-Finals ein – Ab 20.30 Uhr sahen 250.000 Zuschauer das 2. Spiel zwischen Ulm und Bamberg.
13.06.2016 09:30 Uhr  •  Björn Sülter Kurz-URL: qmde.de/86163