TLC feiert weiteren Rekord, Sport1 fällt wieder zurück

Discovery ist es nach langer Stagnation offensichtlich gelungen, seinen Frauensender auf Kurs zu bringen. Bei den Kindersendern gab es reihenweise Verlierer, N24 bleibt in Sachen Nachrichten Spitze. Die Vertreter der RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 bewegten sich kaum.

TLC-Quotenhistorie (seit Aug. 2014)

  • ab 3: 08/14 bis 05/15 (0,1%) -> 06/15 bis 04/16 (0,2%, Ausnahme Dez. mit 0,3%) -> seit 04/16 (0,3%)
  • 14-49: 08/14 bis 05/15 (0,2%) -> 06/15 bis 09/15 (0,3%) -> 10/15 bis 03/16 (0,4%) -> Apr. 16 (0,5%) -> Mai 16 (0,6%)
Er kommt spät, aber nun offensichtlich so richtig: Gut zwei Jahre nach seinem Sendestart im April 2014 gibt es für TLC einen weiteren Allzeit-Rekord zu vermelden: Mit 0,6 Prozent der klassischen Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren steigerte sich das primär auf Frauen ausgerichtete Discovery-Angebot ein weiteres Mal gegenüber den 0,5 Prozent, die man im April verzeichnet hatte. Dieser plötzliche Quoten-Anstieg ist auch insofern erstaunlich, dass man zuvor ein halbes Jahr lang bei 0,4 Prozent verharrte und wenig auf signifikante Verbesserungen hindeutete. Beim Gesamtpublikum ab drei Jahren wiederholte der Sender die 0,3 Prozent des Vormonats, in seiner Kernzielgruppe der 20- bis 49-jährigen Frauen wurden 0,7 Prozent erzielt. Als Vorzeige-Format des Monats verweist man auf «Ein perfekter Mord», dem es bei sechs Ausstrahlungen als erste Sendung überhaupt gelang, durchschnittlich 0,10 Millionen Fernsehende zu begeistern.

Gewohnt gut schnitt derweil das männliche Pendant DMAX ab, das sich bei den Jüngeren leicht auf 2,0 Prozent verbesserte und insgesamt seine soliden 1,1 Prozent hielt. Besonders gut gelingt es, vor allem die Kernzielgruppe der 20- bis 49-jährigen Männer zu erschließen, die mit tollen 3,0 Prozent einen Löwenanteil an den Gesamtwerten haben. Auf einen besonders großen Erfolg hatte man erst zwei Tage vor Toreschluss zu verweisen, als das Staffelfinale von «Steel Buddies - Stahlharte Geschäfte» sensationelle 4,0 Prozent der klassischen Zielgruppe und starke 1,8 Prozent aller Zuschauer bei 0,57 Millionen Fernsehenden erreichte - wohlgemerkt zur Primetime um 20:15 Uhr.

Einen weiteren mauen Monat muss hingegen Eurosport hinnehmen, das zwar immerhin 0,6 Prozent aller, aber eben nur 0,3 Prozent der jüngeren Konsumenten erreichte und darüber hinaus nur wenige Highlights zu bieten hatte. Einzig der Erwerb der alleinigen Übertragungsrechte des Frauen-Champions-League-Finals zwischen dem VfL Wolfsburg und Olympique Lyon stellte sich als Garant für tolle Werte heraus: Durchschnittlich 0,65 Millionen Menschen sahen sahen zu (3,1 Prozent Gesamt), das Elfmeterschießen kam gar auf 1,48 Millionen. Der sportliche Mitbewerber Sport1 war in der Gesamtschau mit 1,1 Prozent aller und der 14- bis 49-jährigen Fernsehenden einmal mehr deutlich stärker unterwegs, hatte aber gegenüber dem Rekordmonat April jeweils saftige 0,3 Prozentpunkte Verlust zu beklagen - im Vergleich zum Vorjahres-Monat herrschte trotz des Europa-League-Finals Stagnation vor. Der Sender selbst führt dies auf die Umstände zurück, dass im Vergleich zum Mai 2015 eine Bundesliga-Woche fehlte und die Eishockey-WM aufgrund der früheren (und damit reichweitenschwächeren) Anstoßzeiten um 15:15 Uhr und 19:15 Uhr schwächere Werte verbuchte.

Klar auf dem absteigenden Ast waren derweil die vier Kinder- und Familiensender, die in der Gesamtbetrachtung mit 58,2 Prozent der 3- bis 13-Jährigen (von 6 Uhr bis 20:15 Uhr) ihren schlechtesten kumulierten Wert seit Januar verbuchten. Dabei verloren Super RTL mit 21,4 Prozent, der KiKa mit 19,0 Prozent und Disney mit 9,6 Prozent jeweils 0,3 Prozentpunkte, womit letztgenannter Sender so schwach unterwegs war wie seit Januar dieses Jahres nicht mehr. Besonders hart traf es mit Nickelodeon aber einmal mehr ausgerechnet den Sender, der sich spätestens seit der zusätzlichen Konkurrenz durch Disney ohnehin am schwersten tut, sein Publikum zu halten: Um 0,4 Prozentpunkte ging es hier bergab auf nur noch 8,2 Prozent.

Relativ bewegungsarm präsentierten sich die Nachrichtensender, wobei N24 die Konkurrenz weiterhin vom Platz an der Quotensonne aus begrüßt: Beim Gesamtpublikum lag man mit 1,2 Prozent zwar nur minimal vor n-tv und Phoenix, doch vor allem die 1,5 Prozent bei den Jüngeren waren einmal mehr sehr beachtlich. Ein kleines i-Tüpfelchen war die gemessene durchschnittliche Verweildauer bei dem Sender, die mit 23 Minuten sowohl im Mai als auch im bisherigen gesamten Kalenderjahr neuen Rekorden im Vergleich zu den Vorjahren entsprachen. Grämen musste sich allerdings auch die Konkurrenz nicht: n-tv hielt sich bei jeweils 1,1 Prozent in beiden wichtigen Zuschauergruppen, Phoenix steigerte sich sogar jeweils leicht auf 1,1 Prozent aller bzw. 0,7 Prozent der jüngeren Konsumenten.

Nicht gerade von markerschütternder Brisanz waren die Zahlen, mit denen die Vertreter von ProSiebenSat.1 aufwarteten. Hier fiel sixx wieder leicht auf 1,4 Prozent der klassischen Zielgruppe zurück, durfte sich aber über ein starkes «Sweet & Easy - Enie backt» mit bis zu 4,2 Prozent freuen. Ähnlich goldig läuft es für Sat.1 Gold, das vor allem über seine eigenproduzierten Factual-Formate «ServiceAkte» und «Lenßen live» stolz ist, wenngleich mit diesen noch nicht allzu viel mehr als der Senderschnitt von 1,4 Prozent zu holen ist. ProSieben Maxx gelangte mit 1,1 Prozent immerhin auf den besten Wert seit Januar, nachdem zuletzt dreimal in Folge 1,0 Prozent verzeichnet worden waren. Das Aushängeschild schlechthin bleibt in der Football-losen Zeit der Wrestling-Kult «Smackdown» mit bis zu 2,8 Prozent Marktanteil, die stärkste Eigenproduktion war «Galileo 360°» mit maximal 2,1 Prozent.

Und RTL Nitro? Nunja, die RTL-Gruppe versucht sich verstärkt daran, die von Quotenmeter.de nicht explizit thematisierte Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen in den Fokus zu rücken. Hier erreichte man 1,7 Prozent, in der klassischen umworbenen Zielgruppe dürfte man sich auf einem ähnlichen Niveau befinden, insgesamt standen 1,4 Prozent zu Buche. Als besonders großen Erfolg rückt man die Übertragung des «24-Stunden-Rennens» vom vergangenen Wochenende ins Zentrum des Interesses, die auf durchschnittlich 2,4 Prozent Marktanteil zu verweisen hatte (14-59 Jahre). Mit 25 Stunden und 50 Minuten Sendezeit möchte man zudem einen Weltrekord mit der längsten TV-Übertragung eines Live-Sportevents aufgestellt haben.
01.06.2016 11:31 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/85947