Leute, wie die Zeit vergeht. sixx ist im Mai sechs geworden. Über Erfolge, Überflieger und Ernüchterung.
sixx startete am 7. Mai 2010 und war quasi der erste Sender der dritten Generation der ProSiebenSat.1 Gruppe. Los ging es gleichmal mit der Free-TV-Premiere des «Sex & the City»-Films, für den auch massiv geworben wurde. Ursprünglich hatten die ProSiebenSat.1-Manager für den Frauensender mal den Namen FemTV im Kopf, man entschied sich dann aber doch für sixx, weil man damit erreichen wollte, dass die Zuschauer(innen) den Kanal auf Programmplatz 6 programmieren. Kein ganz neuer Ansatz, auch Das Vierte probierte dies später. Neu hingegen war zunächst die Werbestrategie: Bis 2012 schaltete der Sender keine Werbepausen im klassischen Sinne, sondern probierte neue Konzepte der TV-Reklame. Seit 2012 laufen auf sixx allerdings Unterbrechungen wie bei allen anderen Privatsendern. Testimonial des Senders ist seit Beginn ein Huhn: Waren es direkt zum Start noch lebende Hühner, die für den Mädels-Kanal warben, ist es seit 2013 ein animiertes Tier.
«Big Brother» hier an erster Stelle zu nennen, ist sicherlich nicht fair. Unter dem Strich holte die Reality-Show im Herbst 2015 überdurchschnittliche Werte. Das reichte aber nicht, war das Projekt doch vergleichsweise teuer. Es strahlte auch nicht so sehr auf die sonstige sixx-Primetime ab, sodass der Sender entschied, dass es bei einer Staffel des Großen Bruders bleiben solle. Mehr erhofft hatte man sich in der Saison 13/14 sicher auch vom einstigen VOX-Hit «Ally McBeal», der aber nicht an frühere Erfolge anknüpfen konnte. Allgemein sind im US-Serienbereich freilich auch einige Formate zu nennen, die nicht ganz so erfolgreich liefen: «Salem», «Extant» oder «Pan Am». Ebenfalls nicht funktioniert hat der Versuch die schon in Sat.1 glücklose Telenovela «Mila» in die Primetime zu hieven. Und auch «Add a Friend», die erste TNT Serie-Eigenproduktion hielt beim Frauensender nicht lange durch. Schnell verabschiedeten sich auch US-Talkshows wie die von Rachel Ray aus dem Line-Up.
Ein Überflieger ist die Senderin längst nicht mehr. Stattdessen blickt man etwas neidisch auf die Monate zurück, wo es noch richtig lief. Der erfolgreichste Monat der Sendergeschichte war der September 2015 – damals wurden 1,7 Prozent Marktanteil gemessen. Bereits im Oktober waren die Werte aber wieder auf 1,3 Prozent zurückgegangen. Auf diesem Niveau verharrte sixx auch zuletzt. Das alles ist freilich ein Klagen in hohen Gefilden. Betrachtet man nur die Seasons, dann legte der Frauensender anfangs kräftig und später spärlich zu: Von 0,5 Prozent 11/12 ging es auf 1,1 Prozent in der Saison 12/13 nach oben. 13/14 standen bei den wichtigen Umworbenen bessere 1,3 Prozent zu Buche, 14/15 dann 1,4 Prozent. Bei diesen 1,4 Prozent verharrt der Kanal derzeit.