Das Publikum zeigte «Tschiller: Off Duty» die kalte Schulter. Das könnte dem geplanten «Tatort»-Kinoeinsatz von Jan Josef Liefers und Axel Prahl das Genick brechen.
„
Die Lust ist groß. Das Ganze ist aber so oder so zeitlich begrenzt. Also ... maximal noch 70 Folgen, dann haben wir die 100 voll!"
”
Axel Prahl gegenüber 'Gong' auf die Frage, wie lange er und Liefers dem «Tatort» erhalten bleiben werden
Acht Millionen Euro wurden in die Hand genommen, um Til Schweigers
«Tatort»-Kommissar auf die Kinoleinwand zu bringen – 6,5 Millionen Euro mehr als für den normalen Sonntagabend-Krimi. Doch das Publikum blieb fern: Weniger als 280.000 Tickets wurden für
«Tschiller: Off Duty» gelöst, und das trotz zumeist positiver Rückmeldung seitens der Kritiker. Dieses magere Ergebnis hat möglicherweise Folgen für die Zukunft von Thiel und Boerne, den beliebten Protagonisten der Münsteraner «Tatort»-Ausgaben.
Im Interview mit der Programmzeitschrift 'Gong' merkt Jan Josef Liefers an: „Unser Kino-«Tatort» ist noch in der Pipeline, wie man so schön sagt. Aber die jüngsten Erfahrungen mit «Tatort» im Kino haben bei potenziellen Partnern Zweifel aufgeworfen, ob das heute überhaupt noch funktionieren kann.“ Liefers fürchtet, dass «Tschiller: Off Duty» Fehlinformationen zum Opfer fiel, was wiederum auch den Münster-Kinokrimi beeinträchtigen könnte: „Viele Zuschauer glaubten wohl, dass ein «Tatort» fürs Kino genauso von ihren Rundfunkgebühren finanziert würde wie einer für den Sonntagabend im TV und sahen gar nicht ein, warum sie nun auch noch Geld für eine Kinokarte ausgeben sollten. Solche offenbar tief sitzenden Irrtümer können, wie man sieht, zu einem Problem werden.“
Sollten Thiel und Boerne nicht auf die Leinwand treten dürfen, würde Liefers das aus gutem Grund bedauern: „Für mich war und ist der einzige Grund für einen reinen Münster-Kino-«Tatort», dass wir frei finanziert im Kino eine Art von Geschichte erzählen können, die fürs Fernsehen gar nicht möglich wäre. Thiel und Boerne retten die Welt, aber ohne Geballer.“ Der Schauspieler führt fort: „Etwas Großes und Lustiges, für das sich die Kinokarte richtig lohnt. Mal sehen, wie es da weitergeht.“