Die «Kung Fu Panda»-Reihe hat eine große Fanbase unter Animationsfans. Wir verraten, wie der dritte Teil geworden ist und haben mit Jack Black und Kate Hudson über den Film gesprochen.
Mit der Idee, einen international vermarktbaren Hollywood-Animationsfilm im asiatischen Raum spielen zu lassen, sind die Drehbuchautoren von «Kung Fu Panda» 2008 ein großes Wagnis eingegangen. Doch dieses Risiko sollte sich auszahlen. Nicht nur die ersten beiden Filme ließen sich auf sämtlichen Kontinenten der Welt hervorragend an den Zuschauer herantragen, auch der dritte Teil hat in den Ländern, in denen er bereits erschienen ist, bereits zu Rekordzahlen am Startwochenende geführt. Es ist natürlich auch eine kernige Mischung, die uns die Filmemacher Jennifer Yuh («Kung Fu Panda 2») und der im Regiefach debütierende Alessandro Carloni mit «Kung Fu Panda 3» ein weiteres Mal präsentieren. Mit dem füllig-unförmigen (und damit beileibe nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechenden) Pandabären Po, der nichts mehr liebt als den Kung-Fu-Kampf besitzt das Franchise einfach einen idealen Protagonisten, mit dem sich jeder Zuschauer, ob groß oder klein, identifizieren kann. Dass Po die hohe Kunst des Martial-Arts liebt, ist natürlich nur eine Parabel darauf, dass man sich bei der Wahl einer besonderen Leidenschaft nicht davon beeinflussen lassen sollte, wie sehr man physisch und psychisch für diese wohl geeignet ist. So geht es im Rahmen der «Kung Fu Panda»-Reihe seit jeher um Passion und darum, für ebenjene zu kämpfen, um sich selbst glücklich zu machen und sich selbst zu lieben.
Abseits dieser lobenswerten Thematik schafft es «Kung Fu Panda 3» allerdings nie, den hieraus entstehenden, positiven Eindruck zu nutzen, und auf den Rest zu übertragen. Mit der Wahl des Antagonisten Kai, der sich aus dem Totenreich befreien konnte, um nun Jagd auf das Ch’i sämtlicher Lebenden zu machen, erinnern die Macher an den wenig inspirierten zweiten Teil, in welchem ebenfalls ein Bösewicht um die Bereicherung seiner selbst antrat, sich gegen Po und seine Kung-Fu-Kumpels aufzulehnen. So folgt auch «Kung Fu Panda 3» einem ähnlichen Muster, wenn die letzte halbe Stunde wieder nur daraus besteht, wie sich eine Gruppe vermeintlich Unterlegener gegen einen schier übermächtigen Gegner auflehnt, indem sie ihrer ganz individuellen Bestimmung folgt. Das ist im Hinblick auf die hier agierende Gruppe unzähliger Pandas amüsant anzusehen, kurzweilig inszeniert und hält gerade für die kleinen Zuschauer jede Menge Witz und Slapstick bereit. Auch das Design des bösen Kai ist gerade düster genug, um die jungen Zuschauer zähneklappernd an den Kinositz zu fesseln, ohne dabei zu sehr zu verstören. Die Kreativität, welche die Verantwortlichen bei der Unterbringung ihrer Patchwork-Botschaft an den Tag legten, lassen sie innerhalb ihres dröhnenden Gut-gegen-Böse-Finals allerdings vermissen; vollkommen unabhängig davon, dass sie sich gar auf einen Abstecher ins Totenreich begeben, womit sie gar ein wenig an den Underground-Animationsfilm „Manolo und das Buch des Lebens“ erinnern.
Neben der Enttäuschung darüber, dass für viele liebgewonnene Charaktere der ersten beiden Teile in «Kung Fu Panda 3» nur noch ein Kurzauftritt drin ist (ohne zu viel von der Story zu verraten, finden die Furiosen Fünf hier storybedingt kaum noch statt), ist die Frage nach den technischen Qualitäten des Films wohl eine Sache des eigenen Anspruchs. Anders als die Filme der Pixar-Schmiede haben die Werke der DreamWorks-Animation-Studios nicht das perfektionistische Niveau des ganz großen Animationskinos. Trotzdem steckt gerade im asiatisch geprägten Design von Figuren und Hintergründen viel Liebe zum Detail, wenngleich die «Kung Fu Panda»-Filme immer schon sehr minimalistisch daherkamen. Das hat sich auch im dritten Film nicht geändert. Die Komödie dient vornehmlich des kurzweiligen Vergnügens und weniger des Erreichens eines neuen Quantensprungs innerhalb des Trickfilmdesigns. Das 3D-Design ist darüber hinaus absolut hervorragend. Was ebenfalls einmal mehr besonders überzeugt, ist die Wahl sämtlicher Sprecher. Sind in der Originalfassung Jack Black («Gänsehaut»), J.K. Simmons («Whiplash»), Dustin Hoffman («The Program – Um jeden Preis»), Bryan Cranston («Trumbo»), Angelina Jolie («By the Sea»), Seth Rogen («Die highligen drei Könige») und Kate Hudson («Bride Wars») zu hören, leihen in der deutschen Version Hape Kerkeling («Die Eiskönigin – Völlig unverfroren»), Komiker Ralf Schmitz («Der 7bte Zwerg»), Bettina Zimmermann («Verbrechen») und viele weitere A-Prominente den animierten Figuren ihre Stimme.