Vom Fußball beklaut: Junge Ärzte kümmern sich um die Alten

«In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte» macht im Ersten am Donnerstag eine recht gute Figur. Nur in der vergangenen Wochenende schmerzte ein Ergebnis bei den 14- bis 49-Jährigen.

Es ist ohne Zweifel eine Erfolgsgeschichte. Die immer am Donnerstag ausgestrahlte Krankenhausserie «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte» rund um ein Hospital in Erfurt hat die Quoten auf dem Sendeplatz um 18.50 Uhr im Ersten deutlich gesteigert. Anfang März begann deshalb die zweite Staffel, die diesen Slot ein weiteres Jahr füllen wird. Insgesamt hat die Serie mit Roy Peter Link als leitende Arztfigur weiterhin kaum Probleme, auch in der Vorwoche wusste man mit 2,29 Millionen Zuschauern (9,1%) durchaus zu überzeugen. Nur: Bei den 14- bis 49-Jährigen, die für die ARD am Vorabend nicht ganz unwichtig sind, lief es so schlecht wie nie zuvor. Hier sackten die Werte auf schlechte 2,8 Prozent ab.

Das war wahrlich ein tiefer Sturz, holte der Start von Staffel zwei eine Woche zuvor doch noch klar bessere 4,7 Prozent. Des Rätsels Lösung ist einfach zu finden – und dennoch auf den ersten Blick ein bisschen komisch. Parallel dazu spielte Borussia Dortmund gegen Tottenham in der Europa League. Das Spiel war live nur auf Sky zu sehen (rund 600.000 schauten zu), einen „Radio-Kommentar“ lieferte aber auch Sport1. Und das schadete, auch wenn man zunächst von einer anderen Zielgruppe ausgeht, auch der Krankenhaus-Weekly.

Im Schnitt holte die bei den jungen Zuschauern zuletzt übrigens vier Prozent – also auch ein Ergebnis, das nicht über jegliche Kritik erhaben ist. Vor allem weil die davor laufenden Rateshows auch ein junges Publikum anlocken, dürften die Erwartungen mehr und mehr steigen. Und sicher würden sich die Macher des Formats selbst mit Werten von um die fünf Prozent (die ja zum Staffelstart fast generiert wurden), auch wohler fühlen.

Gute Quotennews gab es derweil vergangene Woche von «Unter Uns». Die zur Zeit etwas scheinlose 17.30-Uhr-Soap von RTL generierte vergangenen Donnerstag mit 17,3 Prozent Marktanteil den besten Wert des Jahres 2016. Und sie tat das vollkommen aus eigener Kraft, denn die zuvor gelaufenen «Verdachtsfälle» hatten angesichts von 15,8 Prozent keine besonders spektakuläre Leistung abgeliefert. Für die Geschichten aus der Schillerallee lief es im RTL-Vorabend zuletzt im August 2015 besser.


Was sonst noch war:


«Alles was zählt» begrüßt ein neues Gesicht in seinen Reihen. Die Berlinerin Julia Schäfle spielt seit dieser Woche für zweieinhalb Monate die Rolle Kerstin Hemmersbach. Kerstin ist gleich in zweifacher Hinsicht eine spannende Serienfigur. Zum einen wird sie dem Liebesleben von Tobi (Michael Jassin) Auftrieb geben, zum anderen wird sie als neue toughe Controllerin im Steinkamp-Zentrum vor allem ihrem Controller-Kollegen Veit Hartmann (Carsten Clemens) zeigen, wo der Hammer hängt. Nachdem Tobi bei «Alles was zählt» schon diversen Frauen hinterher geschmachtet hat und nie zum Zug gekommen ist – wie zuletzt bei Marie (Judith Neumann) – zieht er nun endlich das große Los. Er lernt bei einem Blind Date die ebenso hübsche wie sympathische Kerstin kennen und verguckt sich in sie. Obwohl sein Herz insgeheim immer noch an Marie hängt, scheint Kerstin die Frau zu sein, die Tobi über diese unerfüllte Liebe hinwegtrösten kann. Selbst Marie findet, dass die nette Kerstin gut zu Tobi passt.

So geht es weiter:


Erwin Kähler, ein Patient mittleren Alters, fordert die Geduld der beiden Assistenzärzte Ben Ahlbeck und Elias Bähr in «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte». Der Patient kommt Dr. Ruhland gerade recht, verfolgt sie doch ihre eigenen Pläne für das Klinikum. Währenddessen behandeln Niklas Ahrend und Julia Berger die Sterne-Köchin Katharina Bentheim, die nach einem Zusammenbruch in die Notaufnahme eingeliefert wird. Gerade als die Ärzte die Diagnose stellen wollen, eilt auch der junge Sous-Chef Mathias Dreher besorgt hinzu.

Im Original, der am Dienstag gezeigten Serie rund um die Sachsenklinik, überrascht in der nunmehr 721. Folge Schwester Julia Weiß ihre Kollegen mit ihrer Kündigung. Sarah Marquardt ist darüber so verärgert, dass sie auf die Einhaltung der Kündigungsfrist verzichtet und Julia ab sofort freistellt. Auch Arzu kann ihre Enttäuschung nicht verbergen, aber die Empörung über Sarahs Verhalten überwiegt. Wo sollen sie so schnell Ersatz finden? Sarah Marquardt fällt eine schnelle Entscheidung und schon ein paar Stunden später stellt sie Ulrike Stolze im Schwesternzimmer vor. Ulrike steht schon am ersten Tag vor einer Herausforderung: Patient Marc Wiese ist Klaustrophobiker und braucht eine Computertomographie. Nur mit einem starken Beruhigungsmittel schaffen es Ulrike und Lea Peters, die Aufnahmen durchzuführen. Die neue Schwester will ihrem Patienten helfen, seine Ängste zu überwinden, und greift dabei zu außergewöhnlichen Mitteln.
15.03.2016 17:27 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/84345