Für «mieten, kaufen, wohnen» sieht es nicht mehr allzu rosig aus: Schon Mitte Januar musste die Dokusoap temporär aussetzen, in wenigen Wochen erneut. Dann soll mehr drin sein als Mittelmaß.
Die Programmverantwortlichen von VOX dürften wissen, was sie an «mieten, kaufen, wohnen» haben: Einen über Jahre hinweg verlässlichen Anker auf dem Sendeplatz um 18 Uhr, der in der jüngeren Vergangenheit allerdings allmählich etwas zu rosten begann. Und deshalb wendet der Privatsender nun ein Mittel an, das im deutschen Fernsehen nicht unüblich ist: Die Ausstrahlung der Sendung für kurze Zeit aussetzen und schauen, ob vielleicht ein Alternativ-Angebot für höheren Zuspruch beim Publikum sorgt - und wenn nicht, schnell wieder nach bewährtem Rezept kochen, damit sich die Stammgäste nicht nach Alternativen umsehen. Die erste neue Kreation auf der frühen Abend-Speisekarte schmeckte dann schon einmal eher laff.
Und wie lief es für das etablierte «mieten, kaufen, wohnen» auf demselben Slot? Auch nicht allzu deutlich besser, aber doch noch in einem aussagekräftigen Ausmaß. So kamen schon in der ersten Januar-Woche drei der fünf Folgen auf Reichweiten, die das Konkurrenz-Angebot kein einziges Mal verbuchte (zwischen 1,08 und 1,15 Millionen). Die Marktanteile fielen mit 3,9 bis 5,0 Prozent nur geringfügig stärker aus, doch in der werberelevanten Zielgruppe kamen die drei stärksten Episoden auf respektable 6,3 bis 7,0 Prozent. Schwach liefen dafür die Episoden am Dienstag und Freitag mit gerade einmal 4,8 und 4,9 Prozent.
Alles in allem kamen die im Januar gezeigten Folgen von «mieten, kaufen, wohnen» auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 1,02 Millionen, was auch nicht wirklich guten, aber im Vergleich zum ersten Test immerhin klar stärkeren 4,5 Prozent des Gesamtpublikums bzw. 6,1 Prozent der werberelevanten Zielgruppe entsprach. Da dies allerdings auch noch immer unterdurchschnittliche Zahlen sind und VOX derzeit am Vorabend ohnehin droht, sukzessive an Überalterung seiner Formate zu verwelken - auch «Das perfekte Dinner» befindet sich ja längst nicht mehr in der Blüte seiner Schaffenskraft -, dürften diese Zahlen nicht ausreichen, um die Programmverantwortlichen von weiteren semi-motivierten Tests abzuhalten. Den nächsten Versuch startet man am 15. Februar, dann dürfen «Die Immobilienjäger» zumindest zwei komplette Wochen lang ihre Zugkraft unter Beweis stellen.