Handball-WM 2017: Free-TV-Übertragung mehr als fraglich

Während in diesen Tagen ARD und ZDF die Handball-Europameisterschaft ausstrahlen, sind die Aussichten für das kommende Jahr relativ düster. Des Pudels Kern: Die Satellitenausstrahlung.

Schon im vergangenen Jahr fand die Handball-Weltmeisterschaft hierzulande nur im Bezahlfernsehen statt - zum Ärger vieler Fans der beliebten Ballsportart. Ein ähnliches Ärgernis könnte auch im kommenden Jahr wieder vor der Türe stehen, wie das Zweite Deutsche Fernsehen nun bereits in einer Pressemitteilung andeutet. Zwar findet die WM 2017 in Frankreich statt, doch der Inhaber der Fernsehrechte ist wie schon 2015 beIN aus Katar, der gänzlich andere Vorstellungen von der Übertragung "seines" Sportevents hat als der öffentlich-rechtliche Sender.

Das Kernproblem: beIN beharrt laut ZDF weiterhin darauf, dass nur Sender das Turnier ausstrahlen dürfen, die mit einer verschlüsselten Satellitenausstrahlung aufwarten. Würden die deutschen Free-TV-Sender dieser Forderung nachkommen, könnten mehr als 18 Millionen deutsche Haushalte mit Satellitenanschluss die Handball-Übertragungen nicht empfangen. Ein unhaltbarer Zustand für das frei empfangbare deutsche Fernsehen, da somit mehr als die Hälfte aller potenziell erreichbaren Haushalte wegfielen.

Sowohl die ARD als auch das ZDF seien unter diesen Umständen nicht bereit, eine Live-Berichterstattung des Turniers zu übernehmen. Das Problem beträfe allerdings auch die im Free-TV operierenden Privatsender, sodass es fraglich ist, ob sich überhaupt ein Interessent finden lässt. Gerade die werbefinanzierten Sender müssen ganz besonders auf die Einschaltquoten schauen - und die fiele natürlich weitaus geringer aus, wenn mehr als 18 Millionen Haushalte per se nicht erreichbar wären. Handball-Anhänger sollten sich also schon einmal darauf gefasst machen, auch im kommenden Jahr wieder auf Bezahlangebote angewiesen zu sein - oder eben in die Röhre zu gucken.
19.01.2016 14:42 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/83279