«Rocky»: Die komplette Saga im Überblick

Bevor mit «Creed – Rocky’s Legacy» der siebte Teil der «Rocky»-Saga anläuft, blickt Quotenmeter.de auf die komplette Reihe zurück: Welcher Film kam an den Kinokassen besonders gut an? Welche Teile sind bei den Kritikern am beliebtesten?

«Rocky»-Bonusinfos: «Rocky» bei den Vollprogrammen

  • 28.7.2007, Das Erste, 23.45 Uhr: 0,79 Mio. // 10,4%
  • 3.3.2011, VOX, 22 Uhr: 0,78 Mio. // 7,8%
  • 19.8.2011, RTL II, 22.05 Uhr: 0,60 Mio. // 5,9%
  • 24.12.2012, RTL II, 21.55 Uhr: 0,57 Mio. // 4,8%
  • 28.9.2013, RTL II, 20.15 Uhr: 0,47 Mio. // 3,6%
Reichweite: ab drei Jahren // MA bei den 14- bis 49-Jährigen
«Rocky» (1976, Regie: John G. Avildsen, Drehbuch: Sylvester Stallone)
Story: Der Boxanfänger Rocky Balboa befindet sich in einer biografischen Sackgasse, als er die Frau seiner Träume kennenlernt und vom Weltmeister im Schwergewicht, Apollo Creed, zu einem Match herausgefordert wird. Nun hat er die Chance, der Welt und sich selbst zu beweisen, dass er das Zeug dazu hat, sein Leben rumzureißen!
US-Einnahmen: 117,24 Mio. Dollar
Keine offiziell bestätigte Besucherzahl in Deutschland bekannt.
Die Kritikerstimmen fielen kurz nach Kinostart noch verhalten positiv aus, wobei Kritikerpapst Roger Ebert zu den größten Anhängern des Films zählte, während vereinzelte Journalisten ihn als Kitsch im 30er-Jahre-Stil bemängelten. Nach dem Kassenerfolg wurde der brancheninterne Rückhalt wesentlich größer, mittlerweile gilt «Rocky» als Genre-Meilenstein und genießt eine 93%-Wertung bei Rotten Tomatoes.
3 Oscar-Gewinne (bester Film, beste Regie, bester Schnitt) und sieben weitere Academy-Award-Nominierungen.
Weitere Besonderheiten: In der Synchro ist noch Jürgen Prochnow Sylvester Stallones Sprecher, nicht seine spätere Stammstimme Thomas Danneberg. Das American Film Institute wählte «Rocky» zum zweitbesten Sportfilm aller Zeiten. Das National Film Registry der USA wählte das Boxerdrama zu einem „kulturell, historisch und/oder ästhetisch signifikanten“ Film und sorgt daher dafür, dass es der Nachwelt erhalten bleibt.

«Rocky II» (1979, Regie und Drehbuch: Sylvester Stallone)
Story: Rocky ist davon enttäuscht, dass er nach seinem Match mit Apollo Creed sein Leben nicht völlig herumreißen kann. Da Apollo Creed indes einige frühere Fans verliert, fordert er Rocky zu einem zweiten Kampf heraus. Beim Training für diesen Wettstreit blüht der Italo-Amerikaner wieder auf …
US-Einnahmen: 85,18 Mio. Dollar
137.050 Besucher in Deutschland
Die Kritikerstimmen fielen verhalten positiv aus, da «Rocky II» zwar simpel sei und weniger Ideen hätte als das Original, jedoch dank Stallones Engagement und dem handwerklich gelungenen Finale überzeuge.
Weitere Besonderheiten: In der Synchro ist erneut Jürgen Prochnow als Sylvester Stallone zu hören. Weltweit generierte «Rocky II» etwas mehr als 200 Millionen Dollar an den Kinokassen, was Rang drei der globalen Kino-Jahrescharts bedeutete.

«Rocky III»-Bonusinfos: "Eye of the Tiger"

  • Stallone wollte ursprünglich Queens "Another One Bites the Dust" im Film verwenden, die Band lehnte jedoch ab, sodass ein Originallied für die Kinoproduktion in Auftrag gegeben wurde
  • VH1 wählte die Nummer auf Rang 63 der besten Hard-Rock-Songs aller Zeiten
  • Der Song wurde über neun Millionen Mal verkauft
«Rocky III – Das Auge des Tigers» (1982, Regie und Drehbuch: Sylvester Stallone)
Story: Rocky hat den Aufstieg geschafft und genießt sein Leben als Sportprominenz. Nach diversen erfolgreichen Boxkämpfen findet er in James ‚Clubber‘ Lang einen neuen, hartnäckigen Konkurrenten. Um ihn bezwingen zu können, braucht er Hilfe von seinem alten Rivalen Apollo, mit dem sich Rocky während des Trainings anfreundet …
US-Einnahmen: 125,05 Mio. Dollar
580.880 Besucher in Deutschland
Die Kritikerstimmen fielen gespalten aus: Neben Lobeshymnen, die den Filmemachern attestierten, aus der Kritik an «Rocky II» gelernt zu haben, gab es auch harsche Kritik am suggerierten Weltbild und der pathetischen Erzählweise. Die handwerklich-technische Seite wurde jedoch nahezu durch die Bank weg gefeiert.
1 Oscar-Nominierung für den besten Original-Song („Eye of the Tiger“).
Weitere Besonderheiten: In der Synchro ist ab sofort Thomas Danneberg als Sylvester Stallone zu hören. Der Untertitel „Das Auge des Tigers“ ist ein deutscher Zusatz, in den USA heißt der Film schlicht «Rocky III». Stallone behauptet, dass er nie einen niedrigeren Körperfettanteil hatte als während des Drehs zu diesem Film. Der Wert soll bei nur 2,8 Prozent gelegen haben. Für «Rocky III» wurde die berühmte Rocky-Statue hergestellt, die in Philadelphia jahrelang für Debatten über deren Platzierung sorgte. Mr. T erhielt für seine hier absolvierte erste Filmrolle eine Razzie-Nominierung als schlechtester neuer Star.

«Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts» (1985, Regie und Drehbuch: Sylvester Stallone)
Story: Rocky wird vom sowjetischen Boxer Ivan Drago zu einem Schaukampf herausgefordert, was er aber ablehnt, um sich seiner Familie widmen zu können. An Rockys Stelle tritt Apollo gegen Ivan an – und stirbt im Ring, woraufhin Rocky einen Rückkampf fordert, den die Medien zum Kampf des Jahrhunderts heraufbeschwören: USA gegen UdSSR, West gegen Ost, Kapitalismus gegen Kommunismus!
US-Einnahmen: 127,87 Mio. Dollar
3,29 Mio. Besucher in Deutschland
Die Kritikerstimmen fielen negativ aus: Die Box-Action sei absurd, die Handlungssequenzen dazwischen uninteressant und zudem nur müde Neuaufgüsse von Momenten aus den ersten drei Teilen. In Europa wurden darüber hinaus die infantilen Versuche verrissen, den Kalten Krieg zu thematisieren.
Weitere Besonderheiten: Der im Original nur «Rocky IV» betitelte Film erhielt fünf Razzie-Awards: Schlechtester Hauptdarsteller, schlechteste Regie, schlechteste Nebendarstellerin, schlechtester neuer Star und schlechteste Musik. Er wurde in vier weiteren Sparten nominiert. Dennoch generierte er weltweit über 300 Millionen Dollar und war daher bis 2009 der finanziell erfolgreichste Sportfilm der Geschichte.

«Rocky V» (1990, Regie: John G. Avildsen, Drehbuch: Sylvester Stallone)
Story: Rockys gesundheitlicher Zustand zwingt ihn, aus dem Boxsport auszusteigen. Seinen Ruhestand kann „The Italian Stallion“ jedoch nicht genießen, weil ein dubioser Buchhalter Rockys gesamtes Vermögen veruntreut hat. Rockys Sohn derweil wird in der Schule niedergemacht. Als Rocky einen vielversprechenden jungen Boxer entdeckt und ihn trainiert, scheint sich alles allmählich zum Guten zu entwickeln. Bis Rockys Zögling unter schlechten Einfluss gerät …
US-Einnahmen: 40,95 Mio. Dollar
1,24 Mio. Besucher in Deutschland
Die Kritikerstimmen waren nahezu geschlossen extrem negativ. Neben der Regieführung und der lieblosen Story wurden auch das nichtssagende Ende und die hölzernen Dialoge kritisiert. Auch Sylvester Stallone äußerte sich wiederholt sehr kritisch gegenüber dem Film, den er aus „reiner Gier“ gedreht habe.
Weitere Besonderheiten: «Rocky V» wurde in sieben Kategorien für die Razzies nominiert: Schlechtester Film, schlechtester Hauptdarsteller, schlechtestes Drehbuch, schlechteste Hauptdarstellerin, schlechtester Nebendarsteller, schlechteste Regie und schlechtester Song. Ursprünglich hat Stallone geplant, dass Rocky in der letzten Szene bei einem Straßenkampf stirbt, doch kurz vor Drehschluss hat er seine Meinung geändert.

«Rocky Balboa»-Bonusinfos: Stallone will es wissen

  • Stallones erste Schnittfassung des Films hatte eine Laufzeit von zweieinhalb Stunden und wurde so auch US-Sneakbesuchern gezeigt. Der Verleih drängte ihn aber dazu, den Film auf weniger als zwei Stunden zu kürzen
  • Erstmals wurden die Kampfszenen vorab nicht komplett durchchoreografiert, was dazu führte, dass Stallone beim Dreh verletzt und sogar ohnmächtig geschlagen wurde
  • Stallone betrachtet den Film als Wiedergutmachung für «Rocky V» und plante das Projekt schon ab 1999
  • «Rocky V» ist der einzige Film der Reihe, aus dem in «Rocky Balboa» keine Clips verwendet werden
«Rocky Balboa» (2006, Regie und Drehbuch: Sylvester Stallone)
Story: Nach dem Tod seiner Frau hat Rocky ein neues Leben als Besitzer eines italienischen Restaurants begonnen. Ein hypothetischer Kampf zwischen dem jungen Rocky und dem aktuellen Schwergewichtsweltmeister, der im Sportfernsehen besprochen wird, weckt aber neues Interesse an der Box-Legende, die daraufhin beschließt, ein letztes Mal allen zu beweisen, was sie drauf hat.
US-Einnahmen: 70,27 Mio. Dollar
969.210 Besucher in Deutschland
Die Kritikerstimmen sprachen vornehmlich davon, dass «Rocky Balboa» überraschend gelungen sei und aus einer unplausiblen Grundidee einen unterhaltsamen, aussagekräftigen Film formen würde. Nur vereinzelt wurde der Film als zu sentimental bezeichnet, allerdings erntete das Drama Lob dafür, die realistischsten Kampfszenen der gesamten Saga zu haben.
Weitere Besonderheiten: Stallone gab in mehreren Interviews zu Protokoll, Rockys Schicksal an seine eigene private sowie berufliche Berg-und-Tal-Fahrt angelehnt zu haben.

«Creed – Rocky’s Legacy» (2015, Regie: Ryan Coogler, Drehbuch: Ryan Coogler und Aaron Covington)
Story: Der uneheliche Sohn von Apollo Creed ist unfähig, seinen Platz in der Welt zu finden. Nur im Boxring fühlt er sich wohl. Gegen den Wunsch seiner Mutter strebt er eine Profikarriere an und wendet sich daher an den besten Freund seines Vaters, auch wenn er ihn nie getroffen hat: Rocky Balboa.
US-Einnahmen: 105,7 Mio. Dollar
Die Kritikerstimmen fielen weitestgehend sehr positiv aus. Nicht nur wurden Michael B. Jordans Performance und die Regiearbeit von Ryan Coogler gelobt, sondern auch der bodenständige Tonfall dieses Jugend- und Sportdramas sowie die einfallsreiche Inszenierung der Boxszenen.
Weitere Besonderheiten: Stallone musste dazu überredet werden, diesen Film zu machen, aufgrund der Story und ihrer dramatischen Zwischentöne äußerte sich der Superstar letztlich sehr positiv über «Creed – Rocky’s Legacy». Ein Sequel ist bereits in Arbeit.
13.01.2016 12:59 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/83133