«ESC»-Vorentscheid: NDR gibt Teilnehmer bekannt

Nachdem in den vergangenen Wochen bereits einige Gerüchte kursierten, hat der Norddeutsche Rundfunk die Katze nun aus dem Sack gelassen - und das Teilnehmerfeld überrascht in der Tat.

Kurz kommentiert: Die Teilnehmer des «ESC»-Vorentscheids

Einige Namen, die aktuell oder zumindest in der Vergangenheit schon einmal auch kommerziell präsent waren, sind in der Liste zugegebenermaßen zu finden. Doch nicht nur gemessen an den hohen Erwartungen nach dem Debakel rund um Xavier Naidoo hätte man sich den einen oder anderen Kracher gewünscht - auch in den Vorjahren klang das Aufgebot nominell reizvoller als diesmal. Besonders bedauerlich ist, dass Henning May (AnnenMayKantereit) nicht gewonnen wurde: Er hätte bei stimmiger Songauswahl das Zeug dazu gehabt, das Publikum ähnlich zu begeistern wie Andreas Kümmert im Vorjahr. Bei den jetzigen Teilnehmern fällt es dagegen schwer, an einen potenziellen Überflieger zu glauben, dafür klingt es deutlich zu glattgebügelt und beliebig. Nach Kümmert und Naidoo irgendwo nachvollziehbar, aber auch schade.
Quotenmeter.de-Redakteur Manuel Nunez Sanchez.
Was geisterten in den vergangenen Wochen nicht alles für Namen durch die Weiten des Webs, wer angeblich an «Unser Lied für Stockholm», dem deutschen Vorentscheid zum «Eurovision Song Contest», partizipieren sollte: Mia. wurde genannt, die frischen Chartstürmer AnnenMayKantereit, Namika und Joris, eher scherzhaft kursierten gar die Kassierer zeitweise durch die Fanforen. Alles Quatsch, wie die offizielle Teilnehmerliste nun offenbart. Demnach treten am 25. Februar an:

Alex Diehl: "Nur ein Lied"
Avantasia: "Mystery Of A Blood Red Rose"
Ella Endlich: "Adrenalin"
Gregorian: "Masters Of Chant"
Jamie-Lee Kriewitz: "Ghost"
Joco: "Full Moon"
Keøma: "Protected"
Laura Pinski: "Under The Sun We Are One"
Luxuslärm: "Solange Liebe in mir wohnt"
Woods of Birnam: "Lift Me Up (From The Underground)"

Beim Norddeutschen Rundfunk sollen seit der peinlichen Naidoo-Klatsche knapp 150 Vorschläge eingegangen, über die neben ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber und «ESC»-Delegationsleiterin Carola Conze, diverser Vertreter deutscher Radiowellen und einiger Vertreter bekannter Plattenlabels auch die Produktionsfirma Brainpool befunden haben sollen. An der Inszenierung der Lieder auf der Bühne arbeiten nun Studenten an deutschen Film- und Kunsthochschulen.

Thomas Schreiber äußert sich zur Kandidatenauslese erwartungsgemäß zufrieden: "Die Bandbreite reicht vom Liedermacher mit Gitarre über Schlager bis zu Metal, von der Manga-Stimme über deutschen Pop bis zu einem jungen Indie-Duo - ich freue mich über die Vielfalt und Buntheit des deutschen ESC-Vorentscheides."

Wer letztlich zum 61. «ESC» fahren darf, soll alleine das Publikum vor den Fernsehgeräten entscheiden - per Telefon, SMS oder offizieller Eurovision-App. Der Vorentscheid findet in diesem Jahr live in Köln statt, Barbara Schöneberger wird wie schon zuletzt durch die auf zwei Stunden angesetzte Live-Show führen.
12.01.2016 12:37 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/83127