«Deutschland 83» weiter im freien Fall

Den bereits vor sieben Tagen eingeschlagenen Weg in die Untiefen deutscher Fernseheinschaltquoten setzte die von Kritikern gelobte Serie am Donnerstag unvermindert fort.

Trotz allem Flehen nach und Hoffen auf qualitativ hochwertig erzählte Produktionen aus der Bundesrepublik wurde der seit Ende November von RTL ausgestrahlte Kritikerliebling «Deutschland 83» am ersten Dezember-Wochenende mit der harten Realität des deutschen Fernsehens konfrontiert – und büßte im Vergleich zur Premiere erheblich Zuschauer und Marktanteile an. Die hochgelobte und in den Vereinigten Staaten erstaunlich erfolgreiche Serie war am 26. November mit bis zu 15,7 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten gestartet, büßte dann aber binnen sieben Tagen viele Interessierte ein und kam schließlich am 3. Dezember nicht über 10,8 Prozent hinaus. An diesem Punkt schien es äußerst unwahrscheinlich, dass sich das Format noch einmal erholt – was die RTL-Quoten am Donnerstag „eindrucksvoll“ bestätigten.

Ab 20.15 Uhr erreichte die erste Folge des Abends nur 1,69 Millionen ab drei Jahren, die 5,4 Prozent Marktanteil entsprachen – und den Senderschnitt von RTL damit deutlich unterboten. Im Vergleich zur Vorwoche wurden damit abermals rund zwanzig Prozent der Zuschauer verloren, mit Blick auf die Premiere hat sich die Zahl der Interessierten mittlerweile fast halbiert. Rund eine Stunde später saßen 1,67 Millionen und 5,5 Prozent der Altersgruppe vor dem Programm.

Bei den Jungen entsprachen zunächst 1,02 Millionen mageren 9,2 Prozent, etwas später schalteten fast identische 1,01 Millionen und 9,1 Prozent ein. Wenig besser lief es für den Sender im direkten Anschluss, als «Anwälte der Toten – Rechtsmediziner decken auf» über 1,60 Millionen und 6,9 Prozent aus dem Gesamtpublikum sowie 0,84 Millionen und 9,7 Prozent der Werberelevanten nicht hinaus kam. Ab 23.10 Uhr sprach das Format dann 1,48 Millionen und 10,0 Prozent insgesamt an, die 14- bis 49-Jährigen beteiligten sich zu 0,82 Millionen und 14,5 Prozent.

Besonders bitter für den Marktführer im privaten Fernsehen fällt die Bilanz des Abends mit Blick auf die direkte Konkurrenz aus: Obgleich Sat.1 nur zwei Wiederholungen von «Criminal Minds» an den Start schickte, erreichte eben jene Krimiserie weit mehr Fernsehende. 2,10 Millionen und 6,7 Prozent aller Fernsehenden schalteten ab 20.15 Uhr ein, aus den Reihen der Jungen generierten 1,17 Millionen ordentliche 10,5 Prozent.
11.12.2015 08:50 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/82545