Keine Zugangscodes: Polizei kann Kinox.to nicht abschalten

Nach der Großrazzia gegen die mutmaßlichen Betreiber der Streaming-Seite kinox.to im vergangenen Jahr, gelingt es der Justiz bis heute nicht die Seite offline zu nehmen.

Das Streaming-Portal Kinox.to verlinkt seit Jahren illegale Kopien von aktuellen Kinofilmen und Serien. Das Nachfolgeportal des 2011 aufgeflogenen und abgeschalteten Kino.to, ist ein erträgliches Geschäft für die beiden untergetauchten Betreiber, so sollen sie mehrere Millionen Euro mit dem illegalen Streaming verdient haben.

Ihr Geschäftsmodell: Uploader luden die Blockbuster auf die Server der One-Click-Hoster und über Link-Portale wie kinox.to wurden die Dateien dann vermarktet. Geld wurde auf zwei Arten verdient, einerseits mit Nutzern, die für ungebremste Downloadgeschwindigkeiten bei den One-Click-Hostern bezahlten, andererseits durch Reklame auf der Seite selber.

Zwar konnte die Polizei bei ihrer Großrazzia im vergangenen Jahr zwei Verdächtige verhaften. Aber von den 21 und 25 Jahre alten Brüdern, die als die Hauptverdächtigen gelten, fehlt jede Spur. Bis heute ist die Seite am Netz und verlinkt auf Streams von aktuellen Filmen, da die Justiz bisher keinen Weg gefunden hat, die Seite vom Netz zu nehmen. Offiziell stehen die Server auf den britischen Jungferninseln, aber von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverstößen werden sie in Russland vermutet. Außerdem fehlen der Polizei die für die Schließung der Website nötigen Passwörter. Auch der am Freitag vor dem Leipziger Gericht stehende angebliche Mittäter habe darüber keine Informationen.
29.10.2015 09:56 Uhr  •  Christian Rupp Kurz-URL: qmde.de/81673