«Tagesschau» gönnt sich nur wenige Sekunden lang die neue Beinfreiheit

Veränderungen im Flagschiff der deutschen Nachrichtenvermittlung müssen sehr behutsam umgesetzt werden. Eine Mini-Revolution gibt es ab Sonntag.

Zwei im Raum stehende Beine ohne dazugehörigen Oberkörper hatten kürzlich vor den «Tagesthemen» für Wirbel im Netz gesorgt. Dahinter steckte der Beginn einer viralen Kampagne, die auf „die neue Beinfreiheit“ in der «Tagesschau» werben sollte. ARD-aktuell Chefredakteur Dr. Kai Gniffke hatte schon zuletzt angekündigt, die Nachrichtenübermittlung im Ersten etwas moderner gestalten zu wollen, betonte aber immer auch, dass man Änderungen in der Traditionssendung «Tagesschau» äußerst behutsam umsetzen müsse.

Das passiert nun auch, wenn in der Sonntagsausgabe erstmals ein Tisch den Sprecher mehr von den Zuschauern trennt. Weil man aber keine Revolution vom Zaun brechen möchte, dürfen die Nachrichtenansager nur ganz zum Ende der Sendung vor den Tisch treten, wie Gniffke nun im Tagesspiegel verriet. "Das ist eigentlich eine kleine Veränderung, aber für die 'Tagesschau' sind auch kleine Schritte eine große Sache. Und es wird daran deutlich, dass die «Tagesschau» sich über die vielen Jahre optisch und inhaltlich stets weiterentwickelt.“

Rund 15 Minuten lang wird sich in der 20-Uhr-Sendung also nichts ändern. Bis zum Abmoderationspart, also nach den Wetteraussichten. Wenn die Themen der «Tagesthemen» angekündigt werden, verlassen die Sprecher den Platz hinter dem Tisch, um die Sicht auf die großen Monitore in ihrem Rücken ganz freizugeben. Wenn der Abspann folgt, werden die Sprecher dann komplett im Bild sein.
23.10.2015 15:23 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/81570