Das neue RTL-II-Magazin kommt um 17 Uhr noch nicht so recht in die Hufen, nur eine der fünf Folgen kam dem Soll zumindest nahe. Für «taff» ist der Neustart bislang noch überhaupt keine Bedrohung.
Auf dem 17-Uhr-Sendeplatz hat RTL II in den vergangenen Monaten schon viel versucht. Nicht immer waren die Konzepte dabei ambitioniert, noch seltener waren sie von Erfolg gekrönt, aber in jedem Fall agierte der Privatsender hier verlässlich unzuverlässig. Der neueste Anlauf mit «Klub» divergiert zumindest insofern doch recht deutlich von der bisherigen Ausrichtung, dass man auf ein verhältnismäßig aufwändiges Live-Format setzt, das nicht den Genres Scripted Reality oder Dokusoap zuzuordnen ist. Doch das Boulevard-Magazin läuft ausgerechnet zu einer Zeit, in der mit «Brisant», «hallo deutschland» und «taff» schon jetzt eher ein Überangebot an ähnlich gelagerten Sendungen vorhanden ist - und das bekamen die Macher in ihrer ersten Sendewoche auch deutlich zu spüren, denn bislang gelingt es kaum, sich ein Publikum zu erschließen. Nur in der Wochenmitte kam kurz ein wenig Hoffnung auf.
Schon die Werte vom Dienstag dürften den Programmverantwortlichen allerdings Mut gemacht haben, auf einem richtigen Weg zu sein: Die Zuschauerzahl stieg leicht auf 0,33 Millionen, womit leicht verbesserte 2,4 Prozent insgesamt und vor allem deutlich stärkere 4,7 Prozent bei den Werberelevanten einhergingen. Bemerkenswert war allerdings vor allem der Sprung am Mittwoch, als mit 5,8 Prozent bei 0,26 Millionen jungen Fernsehenden erstmals wirklich respektable Werte zu Buche standen. Beim Gesamtpublikum war der Weg noch ein etwas weiterer, wie die noch immer miesen 2,6 Prozent bei 0,38 Millionen zeigten, doch die Richtung stimmte ohne jede Frage. Besonders erfreulich dürften die Zielgruppen-Werte insofern gewesen sein, dass auch «taff» am Mittwoch mit 14,1 Prozent sehr stark unterwegs war und sich somit zeigte, dass durchaus eine parallele Existenz beider Sendungen möglich ist.
Durchschnittlich kamen die fünf ersten «Klub»-Ausgaben auf eine Zuschauerzahl von 0,32 Millionen, was deutlich zu schwachen 2,2 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. Sogar im vergleichsweise schwachen September war RTL II mit 3,6 Prozent weitaus erfolgreicher beim Publikum ab drei Jahren unterwegs. Fast noch dramatischer lesen sich jedoch die gerade einmal 4,7 Prozent, die aus 0,20 Millionen werberelevanten Zuschauern resultierten. Immerhin sollte doch gerade die junge Zielgruppe mit dem Neustart erschlossen werden, doch von der Sendernorm von gut sechs Prozent ist man derzeit noch recht weit entfernt. Damit liegt man derzeit sogar noch hinter den wahrlich nicht herausragenden Erfolgen der «Straßencops» auf diesem Slot, die zuletzt auf 2,5 bzw. 5,0 Prozent gelangten.