«Sind wir ein Volk?»: Nein

Maybrit Illner und Lutz van der Horst, die im ZDF die Wiedervereinigungsshow «Sind wir ein Volk?» verantworteten, erlebten am Donnerstagabend intimere Momente, als sie manch Protagonisten bei ersten Dates vergönnt sind – zumindest hinsichtlich des Umstandes, dass sie quasi völlig unbeobachtet schalten und walten konnten, ohne mehr als eine handvoll Beschwerden an den Fernsehrat des ZDF fürchten zu müssen – und auch das nur, wenn jeder Zuschauer mindestens zwei nach Mainz geschickt hätte. Tatsächlich floppte die Primetime des Senders gewaltig, was wohl einerseits an der Übertragung der «UEFA Europa League» auf Sport1 lag, andererseits mit der Erfolg des Kritikerlieblings «Weissensee» im Ersten zu begründen ist.

Ab 20.15 fanden 1,92 Millionen aus dem Gesamtpublikum zum ZDF, was miesen 6,4 Prozent und in etwa einer Halbierung des Senderschnitts entsprach. Letzteres konnte «Sind wir ein Volk?» im Bereich der 14- bis 49-Jährigen abwenden, allerdings nur dadurch, dass die Zahlen noch verheerender ausfielen. Nur 2,5 Prozent Marktanteil konnte der Sender für sich gewinnen, generiert von 0,26 Millionen der Altersgruppe.

Das thematisch anschließende «Der wilde Osten – das letzte Jahr der DDR» kam ab 22.15 Uhr auf 2,02 Millionen und 9,1 Prozent bei den Fernsehenden ab drei Jahren. Die Jungen schalteten mit 0,49 Millionen ein, das entsprach ordentlichen 5,7 Prozent.