Popcorn und Rollenwechsel: Drei Logos und ihre Geschichten

Nicht nur die Logos großer Hollywood-Studios haben es verdient, das man ihnen Aufmerksamkeit schenkt.

Vor wenigen Monaten haben wir uns an dieser Stelle einigen der denkwürdigsten Studiologos und ihren Erkennungsmelodien gewidmet. Aber wie jeder Kinogänger bezeugen kann, gibt es noch so viele andere Logoeinblendungen, die den Anfang eines Films markieren. Und über sie alle gibt es etwas zu berichten. Daher sind hier drei weitere Produktionsfirmen und ihre bewegten Logos …

Regency Enterprises


Ein sehr simples Studiologo: Schwarzer Hintergrund, animiertes Licht zeichnet ein stilisiertes 'R' in einem hellem Blauton – und im Normalfall ist eine kurze Erkennungsmelodie zu hören, die durch Flötenklang bestimmt wird. Danny Elfman komponierte diesen knapp bemessenen Soundclip, der sich aus seiner Musik zum Drama «Sommersby» bedient. Dieses Logo ist jedoch vor allem deshalb erinnerungswürdig, weil es einen namhaften Kritiker hat. Praktisch das Erste, was Regisseur David Fincher im Audiokommentar zu «Gone Girl» sagt, lautet nämlich: „Eine Sache, die wir während des Schnitts schmerzhaft erkannt haben, ist die Dringlichkeit, mit der Regency Pictures ein neues Logo benötigt!“

Valhalla Motion Pictures


Ein Nachthimmel mit einem mächtigen Halbmond und ein Wikingerschiff, dessen Segel sich im Wind aufplustern – ein sehr seltener Anblick! Im realen Leben wie in der Kinogeschichte. Und dennoch hat sich das Logo der Produktionsfirma von Brian de Palmas Ex-Frau Gale Anne Hurd fest in mein Filmgedächtnis eingebrannt. Unter den wenigen Filmen, die dieses Logo direkt zu Beginn abspulen, zählt schließlich das niemals alt werdende Katastrophen-Spektakel «Armageddon». Zwar ist es unter anderem auch vor Ang Lees «Hulk» zu sehen, aber das lässt mein Verstand wohlwollend unter den Teppich fallen. Für mich haben die Mondwikinger nur eine Destination, und das ist die Ankündigung von Michael Bays ultravergnüglichem Weltuntergang!

Blumhouse Productions



Logospielereien sind längst Alltag in Hollywood. Da wird schonmal vor einem grimmen Thriller die übliche Studio-Erkennungsmelodie in Moll gespielt oder komplett ausgetauscht. Oder vor dem vierten «Pirates of the Caribbean»-Teil das Disney-Familienwappen durch eine Piratenflagge ersetzt. Aber das ein Studio zwei Standardvarianten hat, die abhängig vom Logo eingesetzt werden … Das ist schon was Besonderes! Und genau dies ist beim hauptsächlich auf Schauerfilme spezialisierten Hause Blumhouse Productions der Fall: Die Kamera schwebt durch ein schwach erleuchtetes Zimmer, und je nachdem, ob ein Horrorfilm folgt oder nicht, geht einfach nur eine Glühbirne von alleine an. Oder wir bekommen zudem einen schwebenden Stuhl und ein schauriges kleines Mädchen mit schwarzen Haaren zu sehen.
21.09.2015 18:10 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/80889