'Weil wir auf Tour sind, wissen wir, was draußen im Land wirklich los ist'

Vor dem Start der neuen Kabarett-Sendung «Mann, Sieber!» spricht Quotenmeter.de mit den Moderatoren Tobias Mann und Christoph Sieber über ihre Vorzüge gegenüber den 'Fernsehfuzzis', über Vorbilder und darüber, wie ihre ZDF-Zusammenarbeit entstanden ist.

Über die Sendung

In der ZDF-Sendung «Mann, Sieber!» vermengen der Optimist Tobias Mann und der Pessimist Christoph Sieber Elemente aus Kabarett und Late-Night. Gezeigt wird das Format ab dem 15. September einmal monatlich um 22.45 Uhr.
Sieber: Wenn Sie von Quotenmeter.de sind, sind Sie ja der Überbringer der schlechten Nachrichten …

Nicht zwingend, wir vermelden Gutes und Schlechtes.
Sieber: Mir fällt aber nicht ein einziger positiver Satz mit dem Wort „Quote“ ein.

„Dank Traumquote fortgesetzt!“
Mann: Spitze!

Sieber: Gekauft! Das will ich lesen! So, nun ist alles Wichtige gesagt! Ich würde sagen: Interview zu Ende!

Nein, nein, so schnell geht das nicht!
Sieber: Na gut, in Ordnung, fangen wir nochmal an!

Sehr schön. Ich würde dann gerne ganz simpel direkt mit dem Anfang anfangen …
Sieber: Simpel? (lehnt sich zurück) Dann ist das eine Frage für den Tobi!

Mann: (lacht) Ja, schießen Sie los!

Nun dann … Herr Mann, wie ist das Konzept der Sendung zustande gekommen?
Mann: Wir beide haben zwei große Leidenschaften: Das eine sind Late-Night-Shows, das andere ist politisches Kabarett. Als wir die Möglichkeit bekommen haben, zusammen eine Sendung zu machen, war für uns sofort klar, dass wir entweder eine Late-Night-Show oder Kabarett machen sollten. Bis uns dann der Gedankenblitz gekommen ist: „Mensch, lass uns doch einfach eine kabarettistische Late-Night-Show machen!“ Wir werden also mit den Mitteln einer Late-Night-Show haltungsstarke Kabarettnummern präsentieren. Und dies in einer Doppelmoderation! Somit sind wir dem Mutterland der Late-Night einen Schritt voraus, denn meines Wissens nach gibt es keine US-Late-Night mit einer Doppelmoderation. Das bedeutet: Wir begegnen uns als Moderatoren auf Augenhöhe, was mir allein rein körperlich schon schwer fallen wird. Aber man hat es mir vertraglich so eingeräumt!

Wenn ich es also richtig verstehe, fing alles damit an, dass Sie gemeinsam eine Sendung machen wollten?
Sieber: Ganz genau genommen fing es mit einer Anfrage des ZDF an. Der Sender ist an mich herangetreten, und hat gesagt: „Wir würden sehr gerne was machen. Wir haben schon die «heute-show» und «Die Anstalt», es hat sich für uns bezahlt gemacht, mutig zu sein. Wir würden also gerne noch etwas in der Art machen.“ So ist es dann zustande gekommen, dass ich nach einer Idee für das ZDF gesucht habe. Eine Zusammenarbeit mit Tobias kam mir in den Sinn, weil wir uns von der «Spätschicht» im SWR kannten, die ich moderiert habe und wo er häufiger zu Gast war …

Mann: … weil ich Mainzer bin und die Sendung in Mainz aufgezeichnet wurde …

Sieber: Ja, wir haben dich nur eingeladen, um Fahrtkosten zu sparen. (schmunzelt) In der Zeit haben wir dann festgestellt, dass wir sehr gut miteinander können. Wir hatten dann auch eine Rubrik namens 'Die 5 berüchtigten Fragen', wo wir aber meistens zwei raus geschnitten haben, weshalb dauernd wütende Rückmeldungen vom Publikum kamen.

Mann: Das hat Spaß gemacht!

Dass es eine kabarettistische Late-Night wird, liegt daran, dass uns dieses Genre horrende Möglichkeiten eröffnet. Wir können mit Einspielern arbeiten, wir können Liveschalten machen, wir können uns Gäste einladen, wir können Studio- und Publikumsaktionen machen. Wir haben somit eine riesige Spielfläche! Man könnte schlussendlich sagen: Wir haben vom ZDF das IKEA-Bällebad zur Verfügung gestellt bekommen.
Christoph Sieber
Sieber: Die Rubrik selbst hat uns aber auch Spaß gemacht, und dem Publikum aller Zahlenproblematik zum Trotz wohl auch. Sogar meiner Frau hat es gefallen, und wenn meiner Frau etwas von mir gefällt, muss es sehr gelungen sein. Daher rührte letztlich die Idee, dass Tobi und ich die vom ZDF angebotene Sendung zusammen machen. Dass es eine kabarettistische Late-Night wird, liegt wiederum daran, dass uns dieses Genre horrende Möglichkeiten eröffnet. Wir können mit Einspielern arbeiten, wir können Liveschalten machen, wir können uns Gäste einladen, wir können Studio- und Publikumsaktionen machen. Wir haben somit eine riesige Spielfläche! Man könnte schlussendlich sagen: Wir haben vom ZDF das IKEA-Bällebad zur Verfügung gestellt bekommen.

Gibt es für die Late-Night-Einflüsse der Sendung ein konkretes Vorbild aus Amerika?
Mann: Ich glaube, wenn man zu sehr auf Vorbilder schielt, tut man sich selbst keinen Gefallen. Natürlich haben wir uns Eindrücke geholt, was aber auch daran liegt, dass wir schon seit vielen Jahren große Fans des Genres sind – die Einflüsse, die es gibt, sind also ohne Hintergedanken entstanden. Ich finde dieses Genre einfach unheimlich spannend, weil es darin so viele Möglichkeiten gibt. Man ist nicht eingeschränkt, weil man per se nur jenes machen kann und jenes überhaupt nicht – in der Late-Night ist man völlig frei. Für uns als Bühnenkabarettisten kommt darüber hinaus durchs Fernsehen die wunderbare Komponente hinzu, dass wir nun mit filmischen Mitteln Satire betreiben können. Das kommt sehr gelegen, denn es fällt immer schwerer, die Realität zu überzeichnen. Durch die Arbeit mit Einspielern eröffnet sich für uns jedoch neues Potential, Themen ganz anders aufzubereiten als bisher.

Zu einer Late-Night-Show gehört ja zudem eine Studioband …
Sieber: Wir hatten im Piloten noch eine Studioband, doch letztlich haben wir uns nach langen Diskussionen entschieden, auf sie zu verzichten. Das ist eine Entscheidung, die wir aus Kostengründen gefällt haben, weil wir lieber in Inhalte investieren als in eine Band. Wir haben dennoch die Möglichkeit, eine Band herbeizuholen, etwa, um einen musikalischen Gast zu begleiten.

Mann: Und notfalls mach ich das alleine!

Sieber: Ja, wenn es sein muss, macht der Tobi das alleine. Aber Musik wird eh überbewertet.

Apropos Einsparungen: Was ist aus dem weiblichen Sidekick geworden, von dem vor einigen Monaten noch die Rede war?
Sieber: Wir haben im Piloten die Idee ausprobiert, weil wir gerne eine weibliche Komponente dabei haben wollten. Das hat aber konzeptionell zu Problemen geführt. Es ist kameratechnisch schon schwierig, wenn du mit zwei gleichberechtigten Personen arbeitest, die aber konträre Positionen vertreten. Machbar ist das allerdings noch – und so kann auch der Zuschauer dem noch folgen. Wenn da allerdings noch eine dritte Person als Sidekick mitmischt, wird das diffus.

Mann: Es war völlig unübersichtlich.

Sieber: Wir stehen ja im Prinzip zueinander wie in einer guten Ehe. Wir haben zwei getrennte Schreibtische. Die Betten sind sozusagen direkt von der ersten Sendung an getrennt, weil wir in diese Ehe gut vorbereitet hineingehen.

Mann: Wir sind halt sehr gegensätzlich voneinander, was aber schön ist, weil wir uns ergänzen.

Sieber: Wenn letztendlich aber noch eine dritte Person in diese Ehe hineinkommt, wird es kompliziert. Viele werden privat schon diese Erkenntnis gemacht haben, und so war es auch bei uns. Deshalb haben wir auf den Sidekick verzichtet. Was aber nicht bedeutet, dass wir keine ergänzenden Figuren in der Sendung haben. Wir haben in der ersten Ausgabe einen Reporter, der vor Ort bei einer PEGIDA-Demonstration war und dort vor Unruhe gesorgt hat. Da gab es bereits kurz nach dem Dreh ein paar Schlagzeilen im Internet: „ZDF stört bei Kundgebung“. Und ich sage da: Wann immer wir bei solchen Veranstaltungen stören können, machen wir das gerne!

Mann: Dass wir Menschen überhaupt schon vor unserer ersten Sendung stören, ist ja durchaus bemerkenswert …

Stichwort 'Internet': Herr Mann, laut Ihrer offiziellen Biografie in der ZDF-Pressemappe sind Sie 'Social Mediac'. Sehr schönes Wort, das habe ich so noch nie gehört. Wie wird man das?

Ich mag die Interaktion, die sich im Web ergibt, das ist eine Spielwiese, auf der ich gerne herumtolle. Selbst wenn es anstrengend wird, sobald man kontroverse Themen anpackt.
Tobias Mann
Mann: Unfreiwillig! Ich bin ein totales Spielkind. Alle technischen Spielereien sind genau meine Baustelle, womit ich mich sehr von Christoph unterscheide. Er ist da sehr reduziert. Wann immer es neue Dienste im Internet gibt, schaue ich mir das an, benutze es, stelle irgendwann fest, dass es überhaupt keinen Sinn ergibt und ich nur meine Zeit verschwende … Und dann fängt es mit dem nächsten Dienst von vorne an. So habe ich mich da in die Social Media reingearbeitet, was so weit geht, dass ich persönlich die Facebook-Seite zu «Mann, Sieber!» erstellt habe. Da habe ich einfach Spaß dran. Ich mag die Interaktion, die sich im Web ergibt, das ist eine Spielwiese, auf der ich gerne herumtolle. Selbst wenn es anstrengend wird, sobald man kontroverse Themen anpackt.

Wird sich Ihre Social-Media-Affinität denn auch in der Sendung bemerkbar machen?
Mann: Das haben wir vor. Viel mehr kann ich dazu aber noch nicht sagen, denn wir haben das große Luxusproblem, über genug Material für zwei Stunden zu verfügen. Wir wissen nicht, wo das noch hinführen soll, und was nun in die erste Sendung rein kommt und was nicht.

Sieber: Wir wissen nur, dass wir beide in der Sendung vorkommen werden.

Mann: Nein, das stimmt so nicht. Es ist auch schon klar, dass unser Material auch multimedial aufbereitet wird, etwa bei Twitter und Instagram.

Sieber: Das macht aber nur der Tobi. Mein Handy gibt das alles gar nicht her. Ich habe ein Handy, mit dem man nur telefonieren kann. Das wissen viele junge Leute nicht mehr: Früher hat man Handys zum Telefonieren benutzt, teilweise sogar, um mit anderen Menschen zu sprechen, statt mit Siri. Ich stecke, was sowas angeht, noch in der Vergangenheit fest.

Mann: Dafür bin ich ja da. Ich werde die Menschen über Social Media hinter die Kulissen mitnehmen, ein wenig so wie im DVD-Bonusmaterial – das stirbt zwar auch mittlerweile aus, dennoch ist der Grundgedanke: Ich zeige, wie wir unsere Arbeit machen.

Auf der nächsten Seite sprechen Mann und Sieber über die Themen der ersten Sendung, fiese Internetkommentare, die Flüchtlingssituation und die Vorteile, die sie gegenüber den üblichen 'Fernsehfuzzis' haben.

Wir haben als Land diese Situation mitverursacht. Dem müssen wir uns endlich stellen, das wäre eine gesunde Willkommenskultur.
Christoph Sieber über die Flüchtlingslage
Für die Sendung selbst drängt sich inhaltlich ein Thema ja aktuell auf …
Sieber: Klar, Flüchtlinge werden ein großes Thema sein. Wobei wir uns entschlossen haben, nicht an der Oberfläche zu kratzen und einfach nur die zwei Extreme abzuzeichnen: Hier stehen die Leute, die Flüchtlinge am Bahnhof wie Rockstars begrüßen, und hier stehen die Idioten, die mit Brandsätzen werfen. Wir möchten uns intensiv mit den Ursachen auseinandersetzen: Warum kommen Menschen auf die Idee, überhaupt zu fliehen? In der breiten Öffentlichkeit werden ja nur Assad und IS behandelt, jedoch gibt es noch ganz andere Gründe. Wir haben journalistische Mitarbeiter, die da in der Vorbereitung in die Tiefe gegangen sind. Das wird aufzeigen, dass sich Deutschland seine bisherige Willkommenskultur am Ende sonst wo hinstecken kann, denn wir haben als Land diese Situation mitverursacht. Dem müssen wir uns endlich stellen, das wäre eine gesunde Willkommenskultur. Wegen solcher Sachen wird es in der Sendung zwischendurch auch überhaupt nicht lustig, darauf sollten sich die Zuschauer besser einstellen.

Es wird Sie überraschen, aber für mich war das eher Realismus als Pessimismus.
Sieber: Schön. Realismus und Pessimismus sind eins, da müssen wir ganz realistisch sein. Alles andere ist ein Mangel an Information, wie es ein Kollege gern formuliert. Je mehr du dich mit der Welt beschäftigt, desto deutlicher wird das. Wir haben uns ja auch ins Netz eingewählt, um einige Hasskommentare zu durchstöbern. Wenn du dich damit beschäftigst, dann … (schüttelt den Kopf)

Mann: Ich habe ja eher ein sonniges Gemüt. Aber als wir uns damit beschäftigt haben, zu welchen verbalen Untaten Menschen fähig sind, da hat es mir die Laune verdorben. Das ist echt krass, was wir da gelesen haben. Nun ist es für uns als Satiriker ja die Aufgabe, daraus dann etwas Lustiges zu machen, was in diesem Fall eine herbe Herausforderung ist. Aber die haben wir gerne angenommen.

Um ein wenig in die Zukunft zu blicken: Gibt es schon einen Plan, wie die Themensuche in Zukunft vonstatten gehen wird, wenn sich die Schlagzeilen weniger stark aufdrängen? Wird «Mann, Sieber!» gewisse Schwerpunkte setzen, um sich thematisch von anderen ZDF-Satireformaten abzugrenzen?

Mann: Ich denke, dass das Konzept allein schon ausreicht, um uns von den anderen Sendungen abzuheben. Wir reden da ja etwa über die «heute-show», die eine klassische Nachrichtensatire ist, und das wunderbar macht. «Die Anstalt» geht das dagegen wie ein kabarettistisches Theaterstück an, und wir machen eben Late-Night.

Sieber: Wir sind da die Mitte. Nicht politisch, auch nicht im Sinne, dass wir mehr Mainstream sind. Aber in dem Sinne, dass wir wie die «heute-show» mit Einspielern und Grafiken mediale Mittel benutzen, die in der «Anstalt» gar nicht zum Tragen kommen. Auf der anderen Seite kommen wir mit einer klaren politischen Haltung auf der Bühne. Anders als eine Nachrichtenparodie repräsentieren wir also unsere unterschiedlichen Meinungen und grundsätzlichen Haltungen. Ich denke, da muss man sich keine Sorge machen, dass sich die Sendungen zu sehr ähneln, wenn wir alle dasselbe Thema behandeln. Wenn ich daran denke, wie es im Bühnenkabarett ist: Wenn ich einen Ausschnitt aus dem Programm eines Kollegen sehe, kann es sein, dass wir über dasselbe sprechen, das Ergebnis aber total anders ist. Jeder von uns hat eigene Gedanken und eigene Ideen. So sieht es auch in den USA mit Late-Night aus. Bei uns war Late-Night immer Harald Schmidt, in den USA aber gibt es zig Sendungen in dem Bereich. Und sie alle sind total anders, selbst wenn sie gelegentlich dieselben Dinge anpacken.

Wir beide spielen ungeheuerlich gerne live, und das würden wir ungern aufgeben. Bei mir ist es auch so, dass ich aus den Liveauftritten die Energie fürs Fernsehen ziehe.
Tobias Mann darüber, weshalb er und Sieber keine wöchentliche TV-Sendung anstreben
Auf wie viele Folgen «Mann, Sieber!» pro Jahr dürften wir uns denn freuen, sollte die anfangs prognostizierte Überschrift „Dank Traumquote fortgesetzt!“ Realität werden und es daher nach Staffel eins weitergehen?
Mann: Ich denke, wir werden den monatlichen Rhythmus beibehalten, weil sich der mit dem Touralltag vereinbaren lässt. Wir beide spielen ungeheuerlich gerne live, und das würden wir ungern aufgeben. Bei mir ist es auch so, dass ich aus den Liveauftritten die Energie fürs Fernsehen ziehe.

Sieber: Man muss ja auch bedenken, dass es immer besser ist, sich etwas rar zu machen, so dass sich der Zuschauer freut, wenn die nächste Sendung kommt. Und dass er eben nicht denkt: „Bah, die Zwei schon wieder!“ Darum schätze ich, dass es auch in einer eventuellen zweiten Staffel dabei bleibt: Unser großes Ziel ist es, live auf Tour zu gehen und einmal im Monat eine Sendung zu machen. Das muss reichen.

Mann: Das hat auch den Vorteil, dass wir die Eindrücke, die wir unterwegs machen, in der Sendung verarbeiten können.

Sieber: Genau. War wir den „Fernsehfuzzis“ voraus haben, ist dass wir noch unter Leute kommen. Weil wir auf Tour sind, wissen wir, was draußen im Land wirklich los ist, worüber die Leute reden und was sie bewegt. Ich würde durchdrehen, würde ich nur noch in einer Redaktionsstube sitzen und ausschließlich drüber berichten können, wie die Stimmung im Netz oder in der Presse ist.

Mann: Das ist zu abstrakt.

Sieber: Ich habe es lieber, wenn nach der Show zwanzig Personen zu mir kommen und sagen: „Ey, Sieber, Sie haben völlig Recht!“ Oder: „Mann, Sieber, Sie liegen so falsch“, oder auch: „Sieber, leider haben Sie Recht!“ Diese Form des Kontakts möchte ich gerne behalten.

Gibt es eine journalistische oder satirische Form, die im Ausland existiert, die Deutschland aber noch dringend braucht?
Mann: Ich finde, Deutschland kann auf jeden Fall noch mehr Late-Night-Shows vertragen. Was in Amerika los ist, ist einfach brillant, und in Deutschland … Hier wird das Genre so auf Harald Schmidt reduziert, der natürlich grandios war, trotzdem ist in Deutschland noch viel Platz für mehr Late-Night.

Sieber: Mir ist das Fernsehen egal. Ich gucke auch privat nahezu gar kein Fernsehen. Für mich gibt es noch Dinge wie Bücher …

Mann: Das musst du mir mal zeigen, wie die Dinger funktionieren!

Sieber: Das mache ich bei Gelegenheit …

Mann: Klasse!

Sieber: Außerdem gehe ich gerne ins Kino. Aber zur Quote trage ich überhaupt nicht bei. Ich bin ein Mann, der im Fernsehen gelandet ist, obwohl er dieses Medium selber nicht gern konsumiert. Aber das muss ja auch nicht sein. Es gibt immerhin auch Metzger, die selber Vegetarier sind.

Und genauso gut gibt es Metzger, die Fernsehen machen.

Mann: Noch!

Sieber: Ja, noch! Da wird ja Ende des Jahres etwas frei. Das hätte durchaus praktische Folgen für uns. Unser Studio befindet sich ja in unmittelbarer Nähe vom «TV total»-Gelände. Wenn wir zwei uns also eines Tages nicht mehr leiden können, kann sich einer ja einfach nebenan niederlassen . Wir ziehen «Mann, Sieber!» dann so auf, dass jeder sein eigenes Studio hat und wir nur via Splitscreen miteinander kommunizieren. Ich glaub, mir gefällt die Idee!

Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!
Die erste Folge «Mann, Sieber» ist am 15. September 2015 ab 22.45 Uhr im ZDF zu sehen.
15.09.2015 15:00 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/80756