Vom unendliche Leiden des ARD-Vorabends

So alt wie das Fernsehen selbst, scheint die Misere zu sein, die Das Erste jeden Werktag ab kurz vor 19 Uhr ereilt – die Zuschauer fliehen in Scharen, nur um zur «Tagesschau» wieder da zu sein.

Einem um seine Wasservorräte beraubten Menschen, der einsam und alleine mitten in der Hitze des Death Valley aufwacht, dürften ähnliche Gedanken um die Chance auf eine Rettung durch den Kopf gehen, wie Fernsehmachern, die erfahren, dass ausgerechnet ihr Format vom Hauptprogramm der ARD für den Slot vor den Abendnachrichten ausgewählt wurde. Dort, wo schon Thomas Gottschalk vor dem scheinbar nicht zu brechenden Widerstand des deutschen Durchschnittsfernsehenden gegen den Vorabend des Ersten auf die Knie sinken musste, zieht momentan «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte» seine Runde – und das, Überraschung, ohne Erfolg.

Am Donnerstagvorabend schalteten 1,35 Millionen und 7,2 aller Fernsehenden die Wiederholung ein, womit das Format immmerhin fast zwei Drittel des üblichen Marktanteils des Senders halten konnte. Bei den 14- bis 49-Jährigen sank das Interesse hingegen ins Bodenlose – nur 0,12 Millionen der Altersgruppe interessierten sich für «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte», was in äußerst mageren 2,2 Prozent resultierte.

Zumindest etwas besser lief es im direkten Vorprogramm für «Wer weiß denn sowas», das 1,54 Millionen und 10,8 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren zum Einschalten verlockte. Bei den Jungen wurden ab 18.00 Uhr 0,18 Millionen und 4,0 Prozent gemessen.
21.08.2015 09:36 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/80274